Prävention und Sicherheitshinweise

Österreich schneidet bei der Bewertung der Lebensqualität im Vergleich zu anderen Ländern des Better Life Index der OECD (2016) gut ab. Die Werte von Österreich liegen über dem Durchschnitt in den Themenbereichen Arbeit und Einkommen, subjektives Wohlbefinden, Sicherheit, soziale Beziehungen, Umwelt und Bildung. In Österreich sagen 81,2% dass sie sich sicher fühlen, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt von 68,3%. Lesen Sie mehr

Um dieses Sicherheitsgefühl weiterhin aufrecht zu halten, möchten wir Sie über folgende Sicherheitshinweise und Notfallnummern informieren.

Notfallnummern – ins Handy einspeichern!

  • Feuerwehr: 122
  • Polizei: 133
  • Rettung: 144
  • Euronotruf: 112
  • Frauennotruf 01/71 71 9
  • Telefonseelsorge: 142

Siehe auch: www.bmi.gv.at/cms/bmi/notruf/

Polizeit.AT

Polizei.AT ist die offizielle Polizei-App Österreichs. Neben brandaktuellen Nachrichten, Präventionstipps und Notrufnummern bietet die App hilfreiche Informationen aus dem Bereich der Polizei. Die App ist mit allen gängigen Betriebssystemen (ios, android und windows) kompatibel und steht in den App-Stores kostenlos zum Download zur Verfügung:  http://www.bmi.gv.at/cms/bmi/sicherheitsapp/

 

Die virtuelle Begleitung-Komm Gut Heim App

Lassen Sie sich in Echtzeit von Freund*innen und Familie begleiten. Sorgen Sie  für mehr Sicherheit und reagiere schnell im Notfall. Ihr Standort wird nur mit ausgewählten Kontakten geteilt. Diese werden per Push Nachricht informiert, wenn Sie losgehen und sobald Sie sicher angekommen sind. Kostenlos für Ihr Smartphone erhältlich:  http://www.kommgutheim.eu/  

Immer neuere Entwicklungen und damit verbunden noch komfortablere Nutzungsmöglichkeiten machen das Handy für Diebe zu einer begehrten Beute.

Empfehlungen:  

  • Handy mittels PIN-Code sichern! Dies sollte selbstverständlich sein und ist ein guter Ansatz jedes einzelnen Handybesitzers, um sich selbst vor Schaden schützen zu können.
  • Die Geheimzahlen PIN oder PUK weder auf dem Handy noch auf der SIM-Karte notieren.
  • Handys in Gastlokalen nicht offen am Tisch, auf der Bank oder der Theke ablegen.
  • Handys bei Lokalbesuchen nicht in Jacken, Mäntel oder Rucksäcken stecken lassen und diese dann an der Garderobe unbeaufsichtigt lassen.
  • Wenn Sie ein Wertkartenhandy besitzen, lassen Sie es beim Netzbetreiber registrieren!

 

Im Falle eines Diebstahls:

Erstatten Sie umgehend die Anzeige bei der Polizei! Bei der Anzeigenerstattung ist die 15-stellige Gerätenummer (IMEI-Nummer – International Mobile Equipment Identity) wichtig. Mithilfe dieser Nummer kann ein Handy identifiziert werden. Die IMEI-Nummer notieren und getrennt vom Handy verwahren!

Wo und wie findet man die IMEI-Nummer?

  • auf der Originalverpackung
  • auf der Handyrechnung
  • auf dem Gerät (meistens unter dem Akkueinschub)
  • durch die Tastenkombination *#06#

Angemeldete Handys beim Netzbetreiber sofort sperren lassen.

A1: 0800-664 100 (aus dem Ausland: 0043-800-664-100)
Drei: 0660-30 30 30 (aus dem Ausland: 0043-660-30 30 30)
T-Mobile: 0676-20 00 (aus dem Ausland: 0043-676-2000)

Als „Stalker*in“ macht sich in Österreich strafbar, wer eine Person beharrlich in einer Weise, die geeignet ist, sie in ihrer Lebensführung unzumutbar zu beeinträchtigen, eine längere Zeit hindurch fortgesetzt verfolgt,  indem sie vor allem ihre räumliche Nähe aufsucht (z.B. Auflauern), im Wege einer Telekommunikation oder unter Verwendung eines sonstigen Kommunikationsmittels oder über Dritte Kontakt zu ihr herstellt (z.B. per SMS oder E-Mail), unter Verwendung ihrer personenbezogenen Daten Waren oder Dienstleistungen für sie bestellt (z.B. bei Versandhäusern) oder unter Verwendung ihrer personenbezogenen Daten Dritte veranlasst, mit ihr Kontakt aufzunehmen (z.B. durch Kontaktanzeigen).

 

Was ist zu tun, wenn Sie Opfer von Stalking werden?

  • Machen Sie dem*der Stalker*in, wenn möglich in Anwesenheit eines Zeugen, unmissverständlich und nur einmal klar, dass Sie keinen weiteren Kontakt mehr zu ihm*ihr wollen. Ignorieren Sie die Person dann konsequent!
  • Dokumentieren Sie alles, was der*die Stalker*in unternimmt. Jede Kontaktaufnahme, Mitteilung und sichern Sie Beweise wie Briefe, SMS, E-Mail etc. Diese sind bei rechtlichen Schritten wichtig.
  • Informieren Sie Ihr privates und berufliches Umfeld, dass Sie „gestalkt“ werden, damit eine Kontaktaufnahme des Stalkers über Ihren Bekanntenkreis (neue Telefonnummer, Adresse) nicht zum Erfolg führt.
  • Werden Sie mit dem Auto verfolgt, fahren Sie direkt zur nächsten Polizeidienststelle.
  • Alarmieren Sie in konkreten Bedrohungssituationen unbedingt die Polizei über den Notruf 133.

Weitere Sicherheitstipps*

Je aufmerksamer jemand sein Umfeld wahrnimmt, umso besser kann auf eine (eventuelle) Gefahrensituation reagiert werden. In vielen Fällen haben Opfer ein Handlungszeitfenster, in der sie selbst noch aktive Maßnahmen setzen können. Diese – zumeist nur wenige Sekunden dauernde – Zeit, sollten Menschen aktiv nutzen und den Notruf „133“ wählen.

  • Im Vorfeld hilft ein bewusster „Umgebungscheck“. Dies bedeutet: LICHT – achten Sie auch in der Nacht auf gut beleuchtete Plätze, auch wenn dies vielleicht einen Umweg bedeuten sollte.
  • Im Notfall machen Sie sich durch LÄRM auf sich aufmerksam und sprechen Sie PERSONEN für eine Hilfestellung direkt an.
  • Vorab bereits bewusst machen, welche „Sicherheitsinseln“ befinden sich auf dem (wiederkehrenden) Weg.
  • Nach Möglichkeit tagsüber Geld abheben und im Foyer der Bank.
  • Bei Abhebung die Umgebung beachten
  • Geld nicht für andere offensichtlich nachzählen
  • Immer alles gut und sicher verstauen, bevor man den Automaten verlässt
  • Fahrplan kennen – unnötige Wartezeiten vermeiden
  • Fahrkarte möglichst am Schalter holen, sonst Kleingeld bereits in der Hand halten
  • Sich orientieren, wo die nächsten Ab-/Auf- od Ausgänge sind
  • Warten, wo bereits Leute stehen
  • Wartende Passagiere beobachten
  • Bei Dunkelheit außerhalb des Wartehäuschens warten
  • Zugabteil mit Bedacht wählen
  • Nach Möglichkeit Ein-Personen-Sitze oder Gangsitz wählen + in der Nähe des Busfahrers
  • Im Gedränge besondere Vorsicht walten lassen (Massenveranstaltungen, Shopping Center, Vergnügungspark, Weihnachtsmarkt, etc)
  • Die Geldbörse in vorderen Hosen- oder Innentaschen aufbewahren
  • Tragen Sie Ihre Handtasche möglichst eingeklemmt unter dem Arm. Machen Sie gegebenenfalls von einem Schulterriemen Gebrauch. Vorsicht auch beim Rucksack, TäterInnen schaffen es unbemerkt auch daraus zu stehlen!
  • Bei der Benützung von (öffentlichen) Toiletten Türe beim Betreten ganz öffnen, damit die gesamte Kabine eingesehen werden kann. Sicher gehen, dass die Tür ordentlich versperrt ist. Vorsicht auch beim Verlassen von Toiletten – darauf vorbereitet sein, dass jemand draußen steht.
  • Zum eigenen Schutz ist ein „Taschenalarm“ zu empfehlen, der – wenn dieser aktiviert wird – eine laute Sirene auslöst, die dazu beiträgt, andere Menschen auf die Situation aufmerksam zu machen.
  • Lassen Sie NIE fremde Personen in Ihre Wohnung / Ihr Haus.
  • Ein entschiedenes NEIN, ein energisches Wegweisen eines ungebetenen Besuchers*einer ungebetenen Besucherin oder ein lauter Hilfeschrei können eine Straftat verhindern!
  • Täter*innen auf keinen Fall mit dem Wort „Du“ ansprechen, weil sonst Zeug*innen glauben, das Opfer und die Täter*innen kennen sich und helfen dann nicht. Daher in solchen Fällen, Täter*innen immer laut mit „Sie“ ansprechen, damit alle wissen, hier liegt kein Freundschafts- oder Bekanntschaftsverhältnis vor.
  • Bei “Belästigung” in einem öffentlichen Verkehrsmittel (Beschimpfung, körperliche Attacke, Diebstahl, sexuelle Belästigung, Diskriminierung durch Worte/Handlungen, etc) laut um Hilfe schreien, andere Fahrgäste um Hilfe bitten, durchaus auch die „Notbremse“ des Verkehrsmittels ziehen. Selbstverständlich kann auch hier zu jeder Zeit die Notrufnummer der Polizei „133“ gewählt werden.
  • Wenn man in einer Tiefgarage das Gefühl hat, verfolgt zu werden, dann rasch den Notruf „133“ wählen.  Wenn kein Empfang ist, den Feueralarm auslösen: An den Wänden hängen in der Größe von 10 x 10 Zentimeter rote Metallkästchen. Die dünne Glasscheibe einschlagen und den Knopf drücken.
  • Sollte jemand Opfer eines sexuellen Übergriffs werden, auch wenn das Schamgefühl sehr groß ist, sofort den Notruf der Rettung „144“ und/oder den der Polizei „133“ wählen. Dazu ist wichtig zu wissen, dass Frauen bei der Polizei nur von Frauen befragt werden. Opfer können auch eine Vertrauensperson, zum Beispiel eine Freund*in, mitnehmen!

Zusammengefasst:

Sich angewöhnen, das Aufmerksamkeitsradar im Vorfeld aktivieren und das Umfeld überprüfen. Eigenen Gefühlen vertrauen und danach handeln (eventuell Umweg in Kauf nehmen, sich zu einer Gemeinschaft beim Verlassen der Uni zusammenschließen, auf die Wertsachen besonders aufpassen etc.). Sich mit Notrufeinrichtungen vertraut machen und in Kurzwahltaste am Telefon einspeichern. Ein entschiedenes NEIN, ein energisches Wegweisen eines ungebetenen Besuchers*einer ungebetenen Besucherin oder ein lauter Hilfeschrei können eine Straftat verhindern.

* Aussendung der Landespolizeidirektion Wien, sowie Auskunft Günther Ebenschweiger, Präsident des Österreichischen Zentrums für Kriminalprävention