Selbst in jungen Jahren beeinflussen unsere Entscheidungen maßgeblich den Verlauf unserer beruflichen Laufbahn. Besonders die Wahl des passenden Studiengangs kann eine anspruchsvolle Herausforderung sein, wenn die Zukunft noch ungewiss ist. In unserer aktuellen Serie “Absolvent*in des Monats” hatten wir das Vergnügen, mit Peter Schiffer zu sprechen, der heute als Head of D2C & Subscriptions bei Red Bull Media House arbeitet. In unserem Interview nehmen wir nicht nur seinen Karriereweg genauer unter die Lupe, sondern werfen auch einen Blick auf seine prägenden Erfahrungen während seiner Studienzeit an der FH CAMPUS 02.

Warum hast du dich damals für das Studienangebot am Department Marketing & Sales der FH CAMPUS 02 entschieden?

Alles begann auf einer Studienmesse, wo ich neugierig zahlreiche Unterlagen von verschiedenen Hochschulen mit nach Hause nahm, darunter auch die der damals noch relativ unbekannten FH CAMPUS 02. Die Informationsfolder fielen positiv auf – gut gestaltet, informativ und äußerst einladend.

Marketing war bereits in meiner Schulzeit mein Lieblingsfach an der HAK, daher folgte ich den traditionellen Schritten: Bewerbung, schriftlicher Test, mündliches Gespräch. Das dürfte ich wohl ein bisschen besser als andere Bewerber*innen hinbekommen haben, denn im Sommer 2002 hielt ich eines Tages einen Brief in den Händen, der verkündete: “Herzlichen Glückwunsch: Es geht im Oktober los!

Wenn du an dein Studium zurückdenkst, woran denkst du besonders gerne?

Wenn ich zurückdenke, kommen neben all den Freundschaften viele schöne Erinnerungen hoch. Doch eine bestimmte Erfahrung ist besonders präsent und symbolisiert den einzigartigen Charakter der FH CAMPUS 02: Es bestand die Möglichkeit, einen mehrwöchigen Schauspielkurs zu belegen. Persönlichkeitsbildende Fächer lagen mir schon immer am Herzen, weshalb ich die Möglichkeit zur Teilnahme nutzte.

Die Tatsache, dass eine Hochschule mit einem Wirtschaftsfokus einen solchen Kurs anbot, erregte sogar die Aufmerksamkeit der Medien. Eine Journalistin – ich glaube, sie schrieb für den Kurier – besuchte unseren Kurs und fragte auch mich nach meinem Beweggrund. Jung und übermütig antwortete ich, dass ich einmal wo der Chef sein werde und deshalb offen für neue Erfahrungen sein müsse.

Diese Aussage landete im Zeitungsartikel und wurde vom damaligen Studiengangsleiter gelesen. Dies führte zu einem überraschenden Moment während einer mündlichen Prüfung, als er dazustieß und mich zu Themen wie Strategie, Cashflow, Abschreibung, rechtliche Rahmenbedingungen usw. befragte – weit über das Vorlesungsthema hinaus. Er meinte, dass es auch die Aufgabe eines Chefs ist, auf alles vorbereitet zu sein. Das war ein unerwarteter, jedoch fairer Schachzug – eine Lektion, die man eher unter Freunden erwarten würde.

Welche Erfahrungen hast du in deiner beruflichen Laufbahn gesammelt und wie haben sie dich geprägt?

Mit dem Wechsel ins Red Bull Media House waren die Unternehmenswerte – Professionalität, Innovationsgeist und die Fähigkeit, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen – vom ersten Tag an spürbar.

Wir launchten schrittweise und erfolgreich neue Marken und Magazine in verschiedenen Ländern und konnten dabei in einem rückläufigen Markt ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnen. Es war eine lehrreiche Erfahrung, dieses Wachstum nicht nur zu managen, sondern auch aufrechtzuerhalten, ohne sich auf den Lorbeeren auszuruhen.

Besonders prägend war die Zeit während der Corona-Pandemie. Die Nachfrage nach Printmedien stieg und unser Logistiksystem funktionierte reibungslos. Diese Phase erforderte von uns, Absatzwege zu bedienen und überzeugende, positive Botschaften sowie Angebote zu entwickeln. Als Teamleiter war es entscheidend, für mein Team präsent zu sein, flexibel zu agieren und aktiv zu kommunizieren – manchmal auch einfach nur, um ohne Agenda zu plaudern. Diese Art der Kommunikation ist wertvoll – nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch darüber hinaus.

Inwiefern hat dich dein Studium dabei unterstützt, diese berufliche Laufbahn zu verwirklichen?

Das Studium an der FH CAMPUS 02 war in vielerlei Hinsicht von unschätzbarem Wert. Die breite Ausbildung und die Vertiefung in Marketing, Recht und Betriebswirtschaft helfen mir bis heute. Doch am meisten schätze ich die Förderung beider Gehirnhälften während meines Studiums – die Fähigkeit, kreativ zu sein, Neues zu erschaffen und Ergebnisse zu interpretieren.

Wo siehst du in Zukunft die Herausforderungen für Marketing & Sales? Welche Inhalte sollten in der Lehre besonders fokussiert werden?

Die Zukunft des Marketings sehe ich vor allem in technologischer Hinsicht. Das Verständnis für Technik wird immer wichtiger, ebenso wie der Einsatz von Marketing-Automatisierung und Künstlicher Intelligenz (KI). Im Red Bull Media House haben wir einen klaren Blick auf die Möglichkeiten von KI: Sie wird uns keine Zeitschriften abkaufen, aber sie kann uns inspirieren und Arbeitsabläufe vereinfachen. Dieses Verständnis sollte ein integraler Bestandteil jedes Marketing-Studiums sein – nicht im Sinne von generierten Texten (beispielsweise das Verfassen eines Essays durch ChatGPT), sondern vielmehr im strategischen Einsatz dieser Technologien.

Studierenden rate ich…

Seid offen für Herausforderungen und nutzt eure Zeit an der FH CAMPUS 02, um eure Fähigkeiten zu erweitern.

Auf ein paar Worte mit Peter Schiffer

Aus meiner Studienzeit besitze ich noch…

• …eine FH CAMPUS 02-Stecknadel für den Sakko-Revers.

Wer hat dich inspiriert?

• Ein Fußballtrainer meiner Jugend. Er hatte den unbändigen Willen, uns besser zu machen.

Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich…

• …nichts anders machen. Ich habe das studiert, was mich immer noch interessiert und was ich gerne mache.

Mein Studium in 4 Worten…

Als Marketer kann es da nur eine Antwort geben: Product, Price, Promotion, Place