Blogbeitrag - Best of Marketing & Sales 2022

Digital Economy – Chancen des digitalen Wandels

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Best of Marketing and Sales“ fand am 5. Mai 2022 das Symposium „Digital Economy: Wie nutzen steirische Unternehmen die Chancen des digitalen Wandels?“ statt.

 

Es bleibt alles anders!

Im ersten Impulsvortrag beleuchteten Dietmar Kappel (FH CAMPUS 02) und Maximilian Eder (Raiffeisen-Landesbank AG) wie sich steirische Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil für die Zukunft sichern können. Laut beiden Experten ändern sich die Grundsätze unseres Wirtschaftssystems rasch und nachhaltig. Viele Branchen stehen erst am Anfang der Digitalisierung und digitale Ökosysteme werden zunehmend wichtiger. Dabei gibt der digitale Wandel ein rasantes Tempo vor. Die daraus resultierenden Transformationen werden alle Branchen beeinflussen und Unternehmen dazu zwingen, ihre Geschäftsmodelle und IT-Strategien kontinuierlich zu überdenken.

Die Digital Economy gleicht das Spielfeld aus und es heiβt nicht mehr “survival of the fittest”, sondern “survival of the fittest mentality”.

Kleine Unternehmen werden plötzlich starke Konkurrenten für größere Unternehmen. Nicht mehr nur die Änderungsbereitschaft von Unternehmen ist ein Erfolgsgarant, sondern vielmehr in welcher Geschwindigkeit und in welchem Ausmaß diese in einem Unternehmen passiert.

 

Verkauf im Zeitalter der digital Economy

Im zweiten Impusvortrag ging Stephan Heckmann (FH CAMPUS 02) auf die Veränderungen im Verhalten der Konsument*innen und deren Bedeutung für Unternehmen ein. So hat der sogenannte ‚Amazon-Effekt‘ nicht nur die Erwartungshaltung der Konsument*innen maßgeblich verändert (Personalisierung, Lieferbedingungen, Preis…), sondern nimmt auch immer mehr Einfluss in strategische Entscheidungen von Unternehmen.

Wir alle sind von einem gigantischen Riesen getrieben. Unsere Erwartungen: Wir wollen es sofort! Gleichzeitig sehen wir aber auch das Marken an Bedeutung verlieren.

Laut Heckmann, hängt ein solches Verhalten auch stark mit unserem Social-Media-Konsum und eletronic Word-of-Mouth zusammen. 60 Prozent der Konsument*innen haben ihr Einkaufsverhalten in der Pandemie verändert. 80 Prozent davon wollen dieses auch beibehalten. Was ist der Hintergrund? Bewertungen auf soziale Medien haben auf einmal eine höhere Bedeutung als die Meinungen aus dem privaten Umfeld. Heckmann vertritt die Meinung, dass die Veränderungen des Konsumverhaltens und die Interaktion kulturell und auch generationenbedingt ist. Daten sind der Wert der Zukunft. Die Konsument*innen fordern Perfektion in der Personalisierung des Angebots, obwohl die Mehrheit Sorge hat, was mit ihren Daten passiert.

Paradoxon in Perfektion

Was können Unternehmen tun? Heckmann ist überzeugt, dass die Bespielung präferenzierter Kontaktpunkte entlang der Customer Journey einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen wird.

 

Skills und Kompetenzen der Zukunft

Im Anschluss widmete sich Ursula Haas-Kotzegger der Frage: Wie die Mitarbeiter*innen der Zukunft aussehen und welche Veränderungen den Arbeitgeber*innen in der Arbeitswelt bevorstehen.

Die Österreicher*innen sehen die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens und sind sich dessen bewusst, dass die digitale Transformation auch ihren Arbeitsalltag verändern wird. Unternehmen erkennen, dass sie sich Future-fit machen und neue Arbeitsmodelle implementieren müssen. In anderen Ländern gibt es bereits einige Best-Practice-Beispiele, wie die 4-Tage-Woche in Island oder bei Microsoft Japan bei gleichem Lohn. In beiden Fällen führte die Einführung zu einer erhöhten Produktivität bei gleicher Qualität sowie zu einer erhöhten Exportrate und weniger Stress für Mitarbeiter*innen. Ein weiteres Beispiel ist das Mentoring-Reverse-Programm bei BMW, wo Auszubildende Führungskräfte im Einsatz von digitalen Medien schulen.

Anschließend präsentierte Haas-Kotzegger Thesen zur Zukunft der Arbeit. Vorbei sind die Zeiten, in denen man morgens zur Arbeit ging und abends heimkehrte, das Wochenende frei hatte und die Abläufe starr und durchgetaktet waren. Wir leben in einer Zeit von Selbstbestimmung und Individualismus auch am Arbeitsplatz, d.h. agile, digital-vernetzte Teams sowie Peer-to-peer Feedback statt Hierarchie. Flexibilität, Autonomie und lösungsorientierte Selbstständigkeit sind heute das A und O in vielen Berufen und Branchen.

Ihr Appell an Führungskräfte:

Platz für Individualität schaffen – alles kann aber nichts muss!

Eine wichtige und sehr wirksame Art, sich auf die Veränderungen der Arbeitswelt vorzubereiten, sind Weiterbildungen. In den meisten Berufen kann man sich durch weitere Qualifikationen einen Vorteil verschaffen.

In der abschließenden Podiumsdiskussion lieferten unsere Expert*innen Xenia Daum (Content Performance Group), René Kerschbaumer (FH CAMPUS 02), Katja Kleedorfer (Institut AllergoSan) und Christina Schweighofer (Raiffeisen Digital GmbH) weitere Inputs zum Thema Chancen des digitalen Wandels.

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