Welche Berufswege schlagen Absolvent*innen des Departments Marketing & Sales nach Abschluss ihres Studiums ein? Um verschiedene Möglichkeiten vorzustellen, befragen wir ehemalige Studierenden in der Reihe „Absolvent*in des Monats“. Diesmal haben wir den bald dreifachen Familienvater Stefan Lanzinger interviewt. Er hat das Bachelorstudium Marketing & Sales, sowie das Masterstudium International Marketing an der FH CAMPUS 02 absolviert und arbeitet heute als Head of Marketing & Communications bei der KEBA Energy Automation in Oberösterreich.

Warum hast du dich für das Marketing & Sales Studium an der FH CAMPUS 02 entschieden?

Nach meiner Lehre zum KFZ-Mechaniker & Berufskraftfahrer und etlichen Weiterbildungen merkte ich relativ rasch, dass ich mich für Marketing interessiere und meine berufliche Zukunft auf diesem Gebiet sah. Mit 27 Jahren beschloss ich ein Studium an einer österreichischen Fachhochschule zu starten, da mir die kalkulierbare Studiendauer im Vergleich zu einem Studium an einer Universität einfach mehr zusagte. Ich verglich das Studienangebot der FH CAMPUS 02, der FH Wiener Neustadt und der FH Wien der WKW  und entschied mich aufgrund der Inhalte, der geografischen Lage, der Atmosphäre der Stadt Graz und des nutzerfreundlichen Bewerbungsprozesses für die Erstgenannte. Gemeinsam mit meiner damaligen Partnerin und jetzigen Frau zog ich nach Graz und sie wechselte mir zuliebe sogar von ihrer Hochschule in Wien an die KFU.

Wenn du an dein Studium zurückdenkst, woran denkst du besonders gerne? Gab es vielleicht Momente oder Personen in deinem Studium, die dich besonders geprägt haben?

Speziell im Bachelorstudium Marketing & Sales gab es zwischen den Studierenden eine sehr enge Verbindung und daraus entwickelten sich Freundschaften, die auch 10 Jahre nach Studienabschluss noch bestehen. Meiner Meinung nach, schafften die Vortragenden es sowohl im Bachelorstudium als auch im Masterstudium hervorragend eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen und ihre eigenen Erfahrungen einzubringen. Dies half mir über den Tellerrand zu sehen und einen ganzheitlichen Blick für die künftigen Entwicklungen und Möglichkeiten im Marketing zu erhalten.

Auch die in Kleingruppen durchgeführten Projekte im Studium haben mich sehr geprägt. Dadurch wurden nicht nur meine sozialen Fähigkeiten geschärft, sondern auch Führungskompetenz vermittelt.

Was ist KEBA, wofür steht ihr und was sind deine Aufgaben dort?

Die KEBA Group AG ist ein international agierendes Technologieunternehmen aus Linz, das Automationslösungen für die drei Geschäftsfelder Industrieautomation, Bank- und Dienstleistungsautomation sowie Energieautomation entwickelt und produziert.

Ich bin in der KEBA Energy Automation tätig, wo der Fokus auf erneuerbaren Energien liegt. Neben Heizungssteuerungen für Wärmepumpen und Biomasseheizungen entwickeln und produzieren wir Ladelösungen für E-Autos. Als Head of Marketing und Communications leite ich ein international agierendes 10-köpfiges Team und verantworte alle Marketing- und PR-‑Aktivitäten für dieses Geschäftsfeld.

In den letzten beiden Jahren haben wir die Ausrichtung unserer Kommunikation von einem reinen B2B Fokus auch auf B2C erweitert und so unsere Zielgruppe auch auf Endanwender*innen und private Endkund*innen vergrößert. Unser Kernmärkte liegen in Europa, jedoch sind wir über unsere Kund*innen weltweit tätig.

Welche im Studium erworbene Qualifikation hilft dir in deiner heutigen Position am meisten?

Ich profitiere in vielen Bereichen von den erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten des Studiums. So haben mir die Inhalte in Projektmanagement sowie die vermittelten strategischen Denk- und Analysefähigkeiten schon bei manch einem Vorhaben weitergeholfen.

Auch die erlernten Inhalte zur interkulturellen Kommunikation im Marketing möchte ich in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen. Wer wie ich in einem international tätigen Unternehmen arbeitet, muss Gewohnheiten und Bräuche anderer Kultur- und Arbeitskreise nicht nur verstehen, sondern auch in der täglichen Arbeit berücksichtigen. Dies hilft nicht nur Vorbehalte im eigenen Team abzubauen, sondern auch ungewollte Assoziationen in den Zielmärkten zu vermeiden, welche im schlimmsten Fall einen massiven Imageverlust nach sich ziehen können.

Studierenden rate ich…

Auch wenn digitale Fähigkeiten gefragter denn je und auch zwingend erforderlich sind, um sich in einer stetig ändernden Welt weiterzuentwickeln, verliert bitte nicht den Blick auf das große Ganze. Digitale Tools und Medien mögen uns Marketer*innen zwar in der Zielerreichung unterstützen, trotzdem ist es immens wichtig, ein Verständnis für prozess- und marketingrelevante Abläufe – hierzu gehört auch die Orchestrierung der klassischen Marketingmedien – zu haben.

Bedauerlicherweise wurde Marketing in den letzten Jahren sehr stark auf die reine Kommunikation reduziert. Doch es ist viel mehr. Umso wichtiger ist es meiner Meinung nach auch Erfahrungen und Know-how aus anderen Bereichen wie beispielsweise Produktmanagement, Sales zu sammeln und dieses einzusetzen.

Was zeichnet für dich eine gute Ausbildung von Expert*innen im Bereich Marketing & Sales aus und wo siehst du zukünftige Herausforderungen in diesem Bereich?

Eine gute Ausbildung in diesem Bereich beinhaltet für mich eine solide Wissensbasis kombiniert mit aktuellen Themen aus diesem Bereich. Marketing ist eine der schnelllebigsten Disziplinen unserer Zeit. Sich immer wieder an neue Trends und Gegebenheiten anzupassen, fällt dabei gar nicht so leicht. Laufende Weiterbildungen und die Konzentration auf die eigenen Stärken werden immer wichtiger. Überdies muss ich als Führungskraft auch meinem Team vertrauen, dass es die richtigen Maßnahmen setzt.

Auf ein paar Worte mit Stefan Lanzinger

Aus meiner Studienzeit besitze ich noch….

…viele schöne Erinnerungen und einige Skripten.

Wer hat dich inspiriert?

Es gibt eine Reihe von Lektor*innen an der FH CAMPUS 02, die mir positiv in Erinnerung geblieben sind. Besonders inspiriert hat mich jedoch Ernst Mairhofer mit seiner leidenschaftlichen Art, komplexe Modelle verständlich zu erklären. Seine Erläuterungen machten es für mich einfach, die gelernten theoretischen Inhalte in der Praxis anzuwenden.

Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich…

…mehr Zeit in internationale Praktika investieren.

 Mein Studium in 4 Worten:

bereichernd, inspirierend, lehrreich, fordernd