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Lerntechniken & Co.

So lernt sich´s leichter!

Ausgedruckt ist halb gelernt – diese Hoffnung hatte vermutlich jede*r von uns schon einmal. Aber die richtige Lerntechnik lässt dich vieles schneller oder einfacher merken und vor allem bei berufsbegleitenden Studien ist Time Management ein Schlüssel zum Erfolg. Damit du zum Semesteranfang auch von Beginn an richtig effizient durchstarten kannst, stellen wir dir hier drei Lerntechniken vor und unser Zentrum für Hochschuldidaktik hat zusätzlich noch einen digitalen Tool-Tipp für dich!

Die Loci-Methode

Diese Lerntechnik ist nach dem lateinischen Wort „locus“ (Deutsch: Ort, Platz, Stelle) benannt. Dabei verbindest du Orte mit Inhalten. Du verknüpfst also den Lernstoff mit deiner Welt – ob real oder fiktiv ist dir überlassen. Es erfordert vielleicht zu Beginn etwas Übung, aber die Loci-Methode eignet sich beispielsweise sehr gut, wenn du dir Inhalte in einer bestimmten Reihenfolge merken musst. Zusätzlich kannst du dabei auch deiner Kreativität freien Lauf lassen.

Wie funktioniert’s?
Erstelle dir zu Beginn eine Gedächtnisroute mit Stationen in einem Zimmer deiner Wahl. Das kann beispielsweise sein „Kommode – Zimmerpflanze – Wandbild – Sofa“. Am besten notierst du dir die Route als Back-Up, damit du sie nicht vergisst, und gehst es am Anfang etwas entspannter mit maximal 10 Stationen pro Route an. Danach verknüpfst du jede einzelne Station deiner Gedächtnisroute der Reihe nach mit dem Inhalt deines Lernstoffs und bildest so Paare aus Station + Inhalt und im Anschluss ist das Festigen an der Reihe. Du kannst zum Beispiel immer bei Betreten des Raumes deine Gedächtnisroute wiederholen und so merkst du sie dir dann sehr schnell.

Dieses Prinzip funktioniert an jedem beliebigen Platz. Wenn du die Loci-Methode für dich schon perfektioniert hast, versuche es mit der Weiterentwicklung, dem Gedächtnispalast – auch bekannt aus der Serie „The Mentalist“.

Die Pomodoro-Technik

Keine Sorge, bei der Pomodoro Lerntechnik benötigst du weder einen grünen Daumen noch musst du Tomaten zählen. Diese Methode hat ihren Namen von der Form und Farbe des Küchenweckers ihres Erfinders. Der Italiener Francesco Cirillo musste viele Aufgaben auf einmal erledigen und kam mit den klassichen To-Do Listen nicht weiter. Daher versuchte er es mit einem etwan anderen Zugang und entdeckte das intervallartige Lernen für sich. Auch dir kann die Pomodoro-Technik helfen, in kürzerer Zeit den maximalen Lerneffekt zu erzielen. Sie funktioniert natürlich mit jeder beliebigen Küchenuhr und jedem Wecker oder Timer – es muss keine in Tomatenform sein.

Wie funktioniert’s?
Als erstes legst du dir kleine Arbeits- bzw. „To-Learn“ Pakete fest. Achte darauf, dass diese nicht zu umfangreich sind – hier gilt die Devise „step by step“. Dann stellst du den Wecker, die Küchenuhr oder den Timer auf 25 Minuten. Das Smartphone solltest du für den tatsächlichen Erfolg in dieser Zeit eher in den Flugmodus versetzen, um wirklich nicht von eintrudelnden Notifications gestört zu werden. Und dann geht’s auch schon los mit deinem ersten Paket: Auf die Plätze, fertig, lernen bis zum Läuten! Wenn die 25 Minuten vorüber sind, darfst du dir 5 Minuten Pause gönnen, bevor die nächsten 25 Minuten mit deinem zweiten Paket starten. Die Pause zwischen den Einheiten solltest du unbedingt nutzen, dich mit anderen Dingen beschäftigen und dich ein wenig ablenken.

Die SQ3R Methode

Diese sich sehr spacig anhörende Methode zum Lernen ist bestens dazu geeignet, (wissenschaftliche) Texte oder sogar ganze Kapitel wirklich zu verstehen und zu lernen. Sie gliedert sich in 5 Schritte zum Erfolg: Survey – Question – Read – Recite – Repeat. Nun sollte auch ersichtlich sein, woher diese Lerntechnik ihren sonderbaren Namen hat. Sie dauert zwar von den hier vorgestellten Lerntechniken am längsten, aber der Aufwand wird sich am Ende lohnen.

Wie funktioniert’s?
Zuerst überfliegst du den Text nur und pickst dir einzelne Schlagwörter, die dir in’s Auge stechen heraus (Survey). Danach formulierst und notierst du dir Fragen, die sich beim raschen Drüberlesen für dich ergeben haben und die du mithilfe des Textes beantwortet haben möchtest (Question). Nun liest du dir den Text genau durch. Dabei solltest du darauf achten, die Zusammenhänge wirklich zu erfassen und auch deine Fragen von vorhin beantworten zu können (Read). Nach dem Leseprozess fasst du den Inhalt in deinen eigenen Worten zusammen und erstellst dir so deine individuelle Lernunterlagen (Recite). Dabei kannst du natürlich auch deine Fragen von Schritt zwei nochmals explizit anführen und ausarbeiten. Im letzten Schritt beginnst du damit, deine Zusammenfassung zu wiederholen, bis der Stoff sitzt (Repeat). Da du dich mit der Thematik jedoch schon in den vorangegangenen Schritten intensiv auseinandergesetzt hast, geht das Wiederholen viel schneller als ohne die geleistete Vorarbeit.

Hier noch ein Tipp von unserem Zentrum für Hochschuldidaktik (ZHD): Die Quizlet App ermöglicht es dir, mit digitalen Lernkarten und intelligenten, teils interaktiven Tools und Aktivitäten Lerninhalte zu erarbeiten, aber auch zu wiederholen und zu festigen! Quizlet-Lernsets können übrigens von Studierenden und auch von Lehrenden erstellt werden. Tipps und Tricks zum Lernen und Lehren oder wie Lehrende das Lernen für Studierende mit Hilfe innovativer Lehr- und Lernmethoden oder webbasierter Tools spannender und effektiver gestalten können, findest du auf der Website unseres ZHD!

Wir wünschen dir einen erfolgreichen Start ins neue Studienjahr!