das Titelbild zeigt den Schriftzug C02 Neutral

Europa am Weg zum ersten klimaneutralen Kontinent

Der Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz sind schon lange auf der Agenda nationaler und internationaler Regierungsprogramme. Mit dem Green Deal will Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden. Neben Smart Home Anwendungen, wie Entertainment-, Sicherheits- oder Komfortanwendungen sind auf Haushaltsebene Smarte Energietechnologien (SET) wie Smart Meter und Energiemanagementsysteme jene Enabler/Technologien, die der Schlüssel sind, um die gewünschte Dezentralisierung und Digitalisierung unter einen Hut zu bringen. Diese smarten Energietechnologien sollen dabei helfen, die Energie effizient zu nutzen, mit dem Energiesystem zu kommunizieren oder die Integration von erneuerbaren Energien ermöglichen. SET können zur Optimierung, Stabilität und Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des Energiesystems beitragen, indem Komponenten, Netze und Beteiligte intelligent miteinander interagieren.

Problem gelöst? Nein, denn zur Implementierung und Einsatz dieser smarten Energietechnologien gibt es noch viele offene Fragen. Vor allem die Rolle der Nutzer*innen – also die Rolle von uns allen – gilt es noch zu ergründen.

Wenn ihr euch fragt, was nun das Department IT & Wirtschaftsinformatik mit dieser Thematik zu tun hat, dann möchten wir euch gerne einen Einblick in das Projekt METSET geben.

Im Projekt METSET, also Identifikation von Meinungsbildern, Enablertechnologien und Technologieadoptionspfaden smarter Energietechnologien, haben wir uns als erstes angesehen, welche potenziellen Konsumentengruppen es für SET gibt und welchen Stellenwert SET in der Anschaffung von Technologien in Haushalten einnehmen.

Um die Antwort auf die Frage nach typischen SET-Gruppen zu finden, haben wir Einzelinterviews mit insgesamt 27 Personen durchgeführt. In diesen Interviews wurde mittels Kartenlegetechnik der Grad der Zustimmung zu Aussagen die SET betreffen (z.B. “Wenn das Internet ausfällt, funktioniert da fast nichts mehr“) abgefragt. Anhand der gelegten Kärtchen konnten typische Konsumentengruppen bzw. Meinungsbilder für SET identifiziert werden.

Um die zweite Fragestellung näher unter die Lupe zu nehmen, wurde einerseits in den Interviews näher nachgefragt welche Technologien bereits vorhanden sind und warum diese angeschafft wurden. Andererseits wurde eine repräsentative Umfrage in Österreich mit 848 Teilnehmer*innen durchgeführt. Dazu im nächsten Absatz ein erster Teaser der Ergebnisse.

Die Erkenntnisse sollen Unternehmen aufzeigen, wie sie neue Produkte und Dienstleistungen gestalten und vermarkten können, um erfolgreich in den Markt einzutreten bzw. ihn durchdringen können. Durch das Wissen, welche Technologien bereits vorhanden sind und warum sie angeschafft wurden, können gezielt Anknüpfungspunkte zwischen den angebotenen Produkten und bereits vorhandenen Technologien geschaffen werden. Die Informationen können aber auch für gezieltes Marketing verwendet werden.

Wohnst du noch oder managest du schon “smart” dein Heim?

Hoch im Kurs stehen vor allem Gadgets rund um Smarte Entertainment, Haushaltsgeräte und Roboter, aber auch Technologien im Bereich smarter Beleuchtung und Energiemanagement sind bereits in den Haushalten verbreitet.

Anteil an Personen, die Technologie bereits besitzen

Wenn eine Technologie noch nicht im Haushalt eingezogen ist, haben wir nachgefragt, wie hoch das Interesse für eine mögliche Anschaffung ist. Hier erkennt man eine klare Tendenz rund um Energieverbrauch und -produktion. Hingegen finden Sprachassistenten, E-Autos und Smart-Home-Lösungen noch eher kleinen Zuspruch.

Interesse an der Anschaffung der Technologie

„Weil ich es cool finde“ und 8 weitere Gründe, warum smarte Energietechnologien angeschafft werden

Vor allem in den persönlichen Interviews konnte die Intention für die Anschaffung von Energietechnologien genauer hinterfragt werden. Neben der Begeisterung an der Technik und Aussagen wie „ich habe mir das gekauft, einfach weil ich es cool finde“, wurden grob zusammengefasst folgende Gründe genannt:

  • Energie sparen oder Energieeffizienz
  • Neuanschaffung ohne Augenmerk auf smarte Funktionen, diese Features waren beim Kauf dabei
  • Bereits bei Haus-/Wohnungskauf im Gebäude vorhanden
  • Geschenk von Freunden/Verwandten oder vom Hersteller (im Zuge eines Produkttests)
  • Praktische Gründe wie Erleichterung und Zeitersparnis
  • Komfort und Bequemlichkeit
  • Überwachung
  • Spezielle Problemlösungen
    • gezielte Steuerung von zuhause (z.B. Aquarium-Pumpe, Weihnachtsbeleuchtung)
    • gezielte Steuerung von extern (z.B. Anwesenheitssimulationen während Urlaub, Heizung oder Jalousien steuern)

Ich hoffe wir konnten einen kleinen Einblick in unsere Forschungsarbeit geben oder haben sogar ein Interesse zur Zusammenarbeit geweckt? Kontaktinformationen und weitere Ergebnisse gibt es hier