Bühne frei für den eCampus

Heute ging die Pressekonferenz zum neuen Service für Lehrende über die virtuelle Bühne. Alle Beteiligten sind sich einig: ein didaktischer Meilenstein für die Hochschullehre wurde damit gelegt.

Zwei Jahre lang arbeiteten die Technische Universität Graz, die FH CAMPUS 02 und die Universität Graz an einem eService für alle Lehrenden des Steirischen Hochschulraumes. Nun ist es endlich soweit: Der eCampus, ein eService für technologiegestütztes Lehren und Lernen ist da!

Die Steirische Hochschulkonferenz als Zusammenschluss aller neun Hochschulen am Standort hat sich seit ihrer Gründung mit dem Thema der didaktischen Aus- und Weiterbildung ihrer Lehrenden auseinandergesetzt und verfolgt seit Jahren mit Unterstützung des Landes Steiermark die Programmreihen „Didaktikwerkstatt“ und „eDidactics“ mit insgesamt fast 700 Anmeldungen seit Bestehen der Programme.

Mit dem aktuellen Projekt eCampus wird ein weiterer Meilenstein in der steirischen Hochschullehre gesetzt, der allen Lehrenden der steirischen Hochschulen die Möglichkeit gibt, sich zeit- und ortsunabhängig mit technologiegestützten Methoden und Szenarien für die Lehre auseinanderzusetzen.

Der eCampus bietet als Ergänzung der etablierten Fortbildungsreihen einen flexiblen Kompetenzerwerb für Lehrende, der auf ihrem bisherigen Kenntnisstand aufbaut. Dabei stehen ihnen aktuell 50 Use Cases für die Lehre zur Verfügung.

Sechs Kategorien beinhalten die wichtigsten Themen für die Lehre:

  • Lehrveranstaltung verwalten
  • Lehr- und Lernunterlagen erstellen
  • Präsenzlehre durchführen
  • Online-Lehre durchführen
  • Leistungsbeurteilung und Feedback
  • Technologiegestützte LV-Konzepte

Im Rahmen der Use Cases wird der Einsatz einer Methode ebenso ausführlich beschrieben wie der Einfluss auf die Motivation und den zu erwartenden Lernerfolg der Studierenden. Konkret wird dargestellt, mit welchen Tools diese Methoden umgesetzt werden können. Dabei geht es beispielsweise um „Ein Lehrvideo mit interaktiven Elementen anreichern“ oder „Eine Open-Book- Prüfung planen, erstellen und durchführen“ und weitere didaktische Arbeitshilfen.

Unterschiedliche Einstiegsniveaus

Der eCampus holt Lehrende punktgenau an ihrem aktuellen Kenntnisstand ab. Newcomer auf dem Gebiet finden genauso interessanten Input wie Lehrende, die schon länger ihre Lehrveranstaltungen durch Technologien unterstützen und nach neuer Inspiration suchen.

Das Projekt der Steirischen Hochschulkonferenz wurde unter der Projektleitung von FH-Prof. DI Patrick Schweighofer, BSc der FH CAMPUS 02, Mag. Dr. Michael Kopp vom Zentrum für digitales Lehren und Lernen an der Universität Graz und DI Dr. Martin Ebner von der Technischen Universität Graz unter Beteiligung aller Steirischen Hochschulen umgesetzt und vom Wissenschaftsressort des Landes Steiermark mit rund 200.000 Euro gefördert.

Der eCampus bietet aber nicht nur eine Sammlung der verschiedenen Anwendungsbeispiele, sondern dient auch der Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch der Lehrenden untereinander: Über Foren und Diskussionsbeiträge kann man sich hochschulübergreifend mit anderen Lehrenden austauschen, sich gegenseitig unterstützen und weitere Anwendungsbeispiele initiieren.

Der Einsatz dieses neuen eServices wird in die bestehenden Weiterbildungsprogramme integriert und gleichzeitig weiterentwickelt.

Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl lobt die Zusammenarbeit im Projekt : „Durch die Corona-Pandemie musste die Lehre an den Hochschulen innerhalb kurzer Zeit zur Gänze auf Onlinelehre umgestellt werden. Der jahrelange Prozess der Digitalisierung unserer Lehrangebote musste plötzlich binnen weniger Wochen in die Tat umgesetzt werden und es ist beachtlich, was hier an unseren Hochschulen geleistet wurde. Ich bin davon überzeugt, dass Vieles davon nachhaltig erhalten bleibt und die Bedeutung von e-Learning in Zukunft weiter zunehmen wird. Die steirischen Hochschulen nehmen in dieser Entwicklung innerhalb Österreichs bereits seit Jahren eine führende Rolle ein. Seitens des Wissenschaftsressorts unterstützen wir diesen Prozess intensiv und haben bereits 2018 eine Forschungsausschreibung zur Unterstützung von Digitalisierungsprojekten durchgeführt. Der eCampus ist eines der Projekte, die damals gefördert werden konnten. Er ist ein weiteres Beispiel für die hervorragende Zusammenarbeit der heimischen Hochschulen und wird einen langfristigen Mehrwert für Lehrende wie Studierende bringen.“

„Nach dieser herausfordernden Zeit der Pandemie gilt es genau hinzuschauen, in welchen Lehr- und Lernsettings bessere Erfolge erzielt werden können, wenn man technologiegestützte Elemente beibehält. Neben den Anleitungen und Erklärungen soll der eCampus als Diskussions- und Austauschforum genutzt werden, damit Lehrende sich gegenseitig unterstützen können“, bekräftigt Kristina Edlinger-Ploder, Rektorin der FH CAMPUS 02 die Bemühungen, die Learnings aus der Krise für die Lehre mitzunehmen.

Der derzeitige Vorsitzende der steirischen Hochschulkonferenz und Rektor der Universität Graz, Martin Polaschek untermauert die Einzigartigkeit des Projekts: „Der eCampus ist ein österreichweit einzigartiges Gemeinschaftsprojekt und stellt die gute Zusammenarbeit der steirischen Hochschulen einmal mehr unter Beweis. Ich bin überzeugt, dass unsere Lehrenden mit dem neuen eService ihr Angebot in Zukunft noch flexibler gestalten werden können.“

Stellvertretend für das Projektteam erklärt Patrick Schweighofer, Lehre und Forschung, FH CAMPUS 02: „Technologiegestützte Lehre nutzen, um technologiegestützte Lehre zu lehren! Ausgehend von dieser Überlegung entwickelte sich in den letzten Jahren der eCampus, der es Lehrenden im steirischen Hochschulraum ermöglicht orts- und zeitunabhängig Kompetenzen im Bereich der technologiegestützten Lehre aufzubauen. Aus meiner Sicht ist der eCampus damit eine perfekte Ergänzung zu bestehenden Weiterbildungsangeboten in der Steiermark und kann dafür sorgen, dass sich der sinnvolle Einsatz von Technologien in der Hochschullehre weiter erhöht.“

 

Hier kommen Sie zur Präsentation des eCampus.

 

Den Bericht über das Projekt von Radio Soundportal gibt es hier nachzuhören.