Studierender schreibt auf Tafel

Risikomanagement im Mittelstand

Zeitraum: Juli 2014 - November 2014
Kontakt: FH-Prof. DI Dr. Christian Theuermann, FH CAMPUS 02
Kooperationspartner: .proquest Riskmanagement GmbH

Beschaffungs- und Risikomanagement im österreichischen Mittelstand – Aktueller Stand, Bedeutung und zukünftige Entwicklungen

Die Aufgabe jeder Beschaffungsorganisation ist es, die Geschäftsbedürfnisse des eigenen Unternehmens mit den Fähigkeiten der Lieferant*innen zu verbinden. Hierunter versteht man, die internen Geschäftsbedürfnisse durch effektives Management mit den externen Lieferant*innenfähigkeiten so zu verbinden, dass ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen entsteht. Diese Anforderung unterliegt einem ständigen Wandel, wodurch auch die Beschaffungsorganisation sich ständig weiterentwickeln muss.

Die Trends der betrieblichen Praxis sind eindeutig. Unternehmen fokussieren sich immer stärker auf ihre Kernkompetenzen und kaufen einen immer größeren Anteil ihrer gesamten Leistungstiefe zu. In manchen Unternehmen betragen die Beschaffungskosten bereits über 80% der gesamten Kosten. Die Komplexität der zugekauften Leistungen steigt genauso schnell wie die Anforderungen an die Beschaffung zur systematischen Nutzung von weltweiten Faktorkostenunterschieden durch Global Sourcing. Die Bedeutung der Beschaffung für den unternehmerischen Erfolg hat sich aufgrund dieser Veränderungen erheblich erhöht. Die Renditewirkung einer marginalen Reduktion von Beschaffungskosten ist im Verhältnis mit erheblichen Umsatzsteigerungen vergleichbar. Somit nimmt die  Beschaffung eine zentrale Bedeutung in der unternehmerischen Leistung und Ergebnisverantwortung ein.

Für mittelständische Unternehmen ist es zukünftig wesentlich, eine effiziente Beschaffungsorganisation und eine schlagkräftige und ergebnisgenerierende Strategie im Geschäftsleben umzusetzen. Dies inkludiert die ganzheitliche Betrachtungsweise der unternehmerischen Beschaffungs- und Lieferant*innenbeziehung. Insbesondere geht es hier auch darum, ein „Management of Excellence“ im Beschaffungsbereich zu erzielen. Es vollzieht sich gerade ein Paradigmenwechsel. Ansätze, die in der Beschaffung über Jahrzehnte funktioniert haben, greifen nicht mehr bzw. liefern nicht die gewünschten Ergebnisse. Lieferant*innen erhöhen einseitig die Preise, die Liefersicherheit kann nicht garantiert werden, längerfristige Preisbindungen wollen nicht eingegangen werden, steigende Volatilität auf den Rohstoffmärkten und die zunehmende Anzahl von Lieferant*inneninsolvenzen führen dazu, dass die klassische Einkauffunktionen nicht diesen geänderten Rahmenbedingungen gerecht werden.

Immer mehr Unternehmen tragen dieser Erkenntnis auch Rechnung, dass ein ganzheitliches Beschaffungsmanagement ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil sein kann. Hier geht es auch darum, den aktuellen und zukünftigen Risiken im Beschaffungsbereich wirkungsvoll zu begegnen. Dies bedingt auch eine entsprechende Integration des Risikomanagement-Ansatzes in den Beschaffungsbereich.

Der Umgang mit Risiken im Einkauf steht derzeit besonders für produzierende Unternehmen weit oben auf der Agenda. Dies ergab eine Blitzumfrage der Unternehmensberatung Inverto AG zur Risikoprävention im Einkauf. Die Ergebnisse dieser Untersuchung unterstützen diese Erkenntnisse und versuchen aufzuzeigen, welchen Herausforderungen die Unternehmen zukünftig in diesem Bereich aktiv begegnen müssen, um diese Kernthemen positiv zu beeinflussen.

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