Steirische Hochschulen: Eine wesentliche Säule für den wirtschaftlichen Erfolg der Steiermark

Eine Studie belegt in mehrfacher Hinsicht die volkswirtschaftliche Bedeutung der steirischen Hochschulen für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Steiermark. Insbesondere zeigt sie neben einer hohen Wertschöpfungs- und Beschäftigungsrelevanz weitere positive Effekte des Hochschulsektors auf den wirtschaftlichen Fortschritt und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Steiermark.

„Das steirische Hochschulwesen ist eine Erfolgsgeschichte und trägt auf vielen Ebenen wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung unseres Standorts bei. Durch ihre starke Vernetzung mit der Wirtschaft und die gelebte Kooperationskultur fördern die Hochschulen insbesondere die Innovationskraft der heimischen Unternehmen und stärken so unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Damit ist unser Hochschulsektor eine wesentliche Säule für den wirtschaftlichen Erfolg der Steiermark“, so Wissenschafts- und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl zur heute präsentierten Studie.

„Die Steiermark zeigt, wie wertvoll die Kombination aus universitärer Forschung und innovativem Unternehmergeist ist. Dadurch sind Cluster und Netzwerke entstanden, die attraktive Unternehmen in unser Bundesland ziehen. Zusätzlich sind mittlerweile mehr als 400 Spin-offs und Start-ups aus den Hochschulen heraus gegründet worden und dadurch zahlreiche Arbeitsplätze in der Region entstanden. Durch Förderprogramme wie COMET, bei dem die steirischen Hochschulen stark vertreten sind, gibt es auch eine enge Zusammenarbeit und raschen Wissenstransfer von der Forschung in die Wirtschaft. Das alles trägt dazu bei, dass die Steiermark bei der F&E-Quote mit 5,2 Prozent österreichweit an der Spitze liegt“, betont Harald Kainz, Rektor der TU Graz.

„Mit regional ansässigen und international agierenden Hochschulen sichert sich die Steiermark die Möglichkeit, auch in Zukunft junge Menschen als Studierende in die Region zu bekommen und als Absolventinnen und Absolventen am Standort halten zu können. Demographie und Digitalisierung sind Game Changer unserer Zeit. Mit einem attraktiven Hochschulstandort hat man einen Startvorteil für die kommenden Jahre“, so Kristina Edlinger-Ploder, Rektorin der Fachhochschule CAMPUS 02.

„Der steirische Hochschulbereich ist nicht nur bildungs- und gesellschaftspolitisch von höchster Relevanz für den Standort, sondern weist auch eine Beschäftigungswirkung auf, die in die Zehntausende geht. Die steirischen Hochschulen beschäftigen insgesamt 15.198 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was 9.454 Vollzeitäquivalenten entspricht. Betrachtet man den nachfrageseitigen Beschäftigungseffekt des laufenden Hochschulbetriebes, der Konsumausgaben der Studierenden sowie der Investitionen in Baumaßnahmen und Infrastruktur erhöht sich die Zahl der Vollzeit-Beschäftigungsverhältnisse auf 17.164. Hinzu kommen noch die Beschäftigungseffekte der hochschulnahen Unternehmensgründungen, durch die am Standort Steiermark rund 16.000, weltweit rund 25.000 Beschäftigungsverhältnisse gesichert werden“, so Beatrix Karl, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark.

© Land Steiermark; v.l.n.r. : Harald Kainz, Rektor der TU Graz, Barbara Eibinger-Miedl, Wissenschafts- und Wirtschaftslandesrätin, Beatrix Karl, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark und Kristina Edlinger-Ploder, Rektorin FH CAMPUS 02

Studie belegt hohe Wertschöpfungs- und Beschäftigungsrelevanz

Die aktuelle Studie, die vom Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung im Auftrag von Wissenschafts- und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl erstellt wurde, belegt in mehrfacher Hinsicht die volkswirtschaftliche Bedeutung der steirischen Hochschulen für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Steiermark. Einerseits tragen die neun steirischen Hochschulen auf direkte Weise zur Wertschöpfung und Beschäftigung bei. So entstehen durch den laufenden Betrieb und die Konsumausgaben der Studierenden 1,54 Milliarden Euro Wertschöpfung pro Jahr in der Steiermark. Durch Investitionen in Baumaßnahmen und Infrastruktur werden durchschnittlich weitere 130 Millionen Euro im Jahr generiert. Dadurch können 17.164 Beschäftigungsverhältnisse in der Steiermark gesichert werden. Mit insgesamt über 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (9.454 Vollzeitäquivalente) zählen die steirischen Hochschulen zu den größten Arbeitgebern der Steiermark. Der fiskalische Effekt in Form von Steuern und Abgaben beläuft sich auf insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro jährlich.

Hochschulen als unternehmerische Impulsgeber

Darüber hinaus fungiert der Hochschulsektor durch seine Ausbildungs-, Wissensgenerierungs- und Transferfunktion als wichtiger Innovationstreiber für die heimische Wirtschaft. Denn er liefert Innovationsimpulse in Form von Grundlagenforschung, angewandten Forschungsprojekten, unternehmensnahen Forschungsdienstleistungen oder durch die Ausgründung von Unternehmen in Form von Spin-offs. Aktuell sind rund 400 Spin-offs und Start-ups im Umfeld der steirischen Hochschulen aktiv, wobei rund 80 Prozent der Gründungen auf die TU Graz und die Montanuniversität Leoben entfallen. Durch solche Unternehmensgründungen werden am Standort Steiermark rund 16.000 Beschäftigungsverhältnisse (direkt, indirekt über Vorleistungen sowie über induzierte Konsumeffekte) gesichert.

Gelebte Kooperationskultur von Wissenschaft und Wirtschaft

Ein wesentlicher Baustein für den Erfolg des Forschungs-, Technologie- und Innovationstandorts Steiermark ist die überaus gute Kooperationskultur zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Ein bedeutender Motor dieser Zusammenarbeit sind die steirischen Cluster und Netzwerke, die zur Wirtschaftsentwicklung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Des Weiteren fördert das Bundesprogramm „COMET“ (Competence Centers for Excellent Technologies) die kooperative Forschung. Die Steiermark partizipiert im Österreichvergleich am COMET-Programm überdurchschnittlich stark: Unser Bundesland ist laut Übersicht der FFG mit Stand Juli 2022 an 24 der österreichweit 41 COMET-Module, Zentren und Projekte beteiligt, davon haben 17 ihren Hauptsitz in der Steiermark. Alleine durch das COMET-Programm können in der Steiermark 173 Millionen Euro an Bruttowertschöpfung generiert und 2.000 Arbeitsplätze (direkt, indirekt über Vorleistungen sowie über induzierte Konsumeffekte) gesichert werden.

Zweitgrößter Hochschulstandort Österreichs

Die Steiermark ist Sitz von neun Hochschulen: Universität Graz, TU Graz, Medizinische Universität Graz, Montanuniversität Leoben, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, FH Joanneum, FH CAMPUS 02, Pädagogische Hochschule Steiermark und Private Pädagogische Hochschule Augustinum. Mit mehr als 63.500 Studierenden und 9.000 Wissenschafterinnen sowie Wissenschaftern ist die Steiermark der zweitgrößte Hochschulstandort Österreichs.

 

© Land Steiermark; v.l.n.r.: Harald Kainz, Rektor der TU Graz, Barbara Eibinger-Miedl, Wissenschafts- und Wirtschaftslandesrätin, Beatrix Karl, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark und Kristina Edlinger-Ploder, Rektorin FH CAMPUS 02

Graz, 21.09.2023