TietoEVRY startet The Polite Type Initiative in Österreich

Umfrage & Workshop an der FH CAMPUS 02 zeigen Wichtigkeit dieses Themas

Gerade im Internet, und im besonderen auf Social Media, ist die Wortwahl kaum jemandem sehr wichtig. Hatespeech, Cybermobbing und Bullying sind allgegenwärtig und sind vor allem für viele junge Menschen ein Problem. Gerade dadurch, dass im Homeschooling die Diskussionen vom Schulhof ins Internet verlagert werden, verstärkt sich dieses Problem nochmals.

Genau hier setzt der Digitalisierungsdienstleister TietoEVRY an und hat eine Schriftart entwickelt, die Vorschläge für eine freundlichere Wortwahl macht. Dem Open-Source-Projekt wird großes Potenzial für Schreibprogramme, Foren und Social Media zugesprochen.  

Die Gründe der Diskussionen im Internet reichen von persönlichen Attacken in Chats bis hin zum öffentlichen Bloßstellen. Vor allem bei öffentlichen Angriffen auf Social Media sind die Folgen oft schwer abzuschätzen.

Die Ursachen dafür sind vielfältig, die Intentionen ebenso. Sehr häufig geht es um eine bewusste, persönliche Attacke, wenn die zum Beispiel die Mitschüler*in heruntergemaccht oder die Leute aus der Nachbarschaft bloßgestellt werden sollen. Leider spielt es zumeist auch keine Rolle mehr, ob der oder die Poster*in die Tat später bereut. Das Internet vergisst zumeist nicht, löschen ist schwierig bis unmöglich, und die Relativierung eine Zeile drunter hilft dann auch sehr wenig.

Die Schriftart „The Polite Type“ soll genau hier ansetzen und macht etwas, das gleichermaßen simple wie unvorstellbar klingt. Anstelle der Wortattacke schlägt sie vor, mildere Formulierungen, Harmlosigkeiten oder gar blumige Umschreibungen, die fast schon schmunzeln machen, zu verwenden. Und das eben genau innerhalb jener Sekundenbruchteile, in denen solch ein digitaler Angriff passiert.

Auch Österreich soll Teil des Projekts werden

Damit nun auch das digitale Österreich erobert werden kann, und das auf Deutsch beziehungsweise Österreichisch, wurde am 27. April mit einem Workshop an der Fachhochschule CAMPUS 02 gestartet. „Schüler*innen und Studierende einzubinden, ist doppelt sinnvoll“, erklärt Robert Kaup, Geschäftsführer von TietoEVRY Österreich. „Da sich das Thema dort hervorragend in den Unterricht integrieren lässt und das Thema Hatespeech in Schulen und Bildungseinrichtungen generell eine besondere Rolle spielt.“

Cybermobbing in Österreich: ein massives Problem

Dass der Bedarf groß ist, belegen auch die Zahlen, etwa aus einer Befragung der Workshopteilnehmer*innen von der Fachhochschule CAMPUS 02. Die Social Media-Marktforscher*innen von BuzzValue, wie deren Geschäftsführer Markus Zimmer dazu: „Diese hat ergeben, dass Cybermobbing unter den jungen Erwachsenen stark präsent ist. So kennt mehr als die Hälfte der Student*innen jemanden, der oder die unmittelbar von Cybermobbing betroffen ist, mehr als zehn Prozent waren sogar bereits selbst Opfer von Cybermobbing. Dabei werden vor allem die sozialen Medien mehr und mehr mit Cybermobbing in Verbindung gebracht.“

Die Frage, wie Cybermobbing heute reduziert bzw. gestoppt werden, kann beantwortet die Mehrheit der Studierenden mit dem Wunsch nach einer Kombination aus Mensch und digitalen Lösungen. Dass Social Media von jungen Menschen viel genutzt wird, ist klar. Dass die Rolle von Social Media allerdings ein noch viel wichtiger Stellenwert zugeschrieben wird, zeigen die Ergebnisse der TietoEVRY Umfrage im Zuge des FH-Workshops. So dienen soziale Medien zur Identitäts- und Meinungsbildung sowie der Vermittlung von Perspektiven bei jungen Menschen, was der Stand heute auch im Vergleich zum Blick in die Zukunft in 5 Jahren zeigt.