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Mentoring – ein wertvolles Instrument für die Persönlichkeitsentwicklung

Mentoring ist ein Prozess, in dem eine berufserfahrene Persönlichkeit (Mentor*in) eine andere Person in ihrer Entwicklung (Mentee) gezielt begleitet. Mentoring soll zur Entwicklung von personalen, sozialen und fachlichen Kompetenzen beitragen, indem Erfahrungen weitergegeben werden, die nur informell erworben werden können und nicht in Lehrbüchern nachzulesen sind. Der*Die Mentor*in verfolgt dabei nicht das Ziel den*die Mentee in eine gewisse Richtung zu drängen, sondern eine beratende Tätigkeit einzunehmen, sodass der*die Mentee die Möglichkeit hat seine*ihre eigenen Ziele zu verfolgen und seinen*ihren eigenen Weg zu finden. 

Um Studierenden in dieser Hinsicht zu unterstützen, wurde 2022 am Department Marketing & Sales erstmalig ein Mentoringprogramm gestartet. 

Wie sieht diese Mentoring-Beziehung am Department Marketing & Sales aus? 

Während des Bewerbungszeitraumes von 4 bis 6 Wochen haben potenzielle Mentees die Möglichkeit sich für ihre*n Wunschmentor*in online zu bewerben. Danach erfolgt ein Matchingprozess und die Studierenden werden einem*einer passenden Mentor*in zugeteilt, wobei es keine Garantie gibt, dass auch jede*r Student*in eine*n Mentor*in erhält. In einem ersten Treffen lernen sich die Mentoringpartner kennen und definieren die die wichtigsten Punkte der Zusammenarbeit, wie Dauer, Ziele etc. Diese Punkte können im beiderseitigen Einvernehmen jederzeit verändert oder die Teilnahme beendet werden. Im Anschluss werden über den definierten Zeitraum (jedoch mindestens 9 Monate) individuelle 1:1 Mentoring-Sessions zwischen dem*der Mentee und dem*der Mentor*in abgehalten, in welchen Tipps zur Karriereplanung und zur Persönlichkeitsentwicklung weitergeben werden. Durch die Aussprache der persönlichen oder beruflichen Ziele in der Mentoring-Session werden diese konkretisiert und ein Plan zur Zielerreichung erstellt. Der Blickwinkel von außen auf das Leben des*der Mentee, hat der*die Mentor*in die Möglichkeit noch unerkannte Stärken zu identifizieren und Unterstützung in den verschiedensten Bereichen zu bieten. Gerade in beruflicher Hinsicht kann es hilfreich sein einen Menschen an seiner Seite stehen zu haben, der Tipps gibt, hilft Hindernisse schneller zu erkennen und für vielseitige Probleme einen Lösungsansatz parat hat. Dem*Der Mentee wird dabei auch geholfen sich selbst besser kennenzulernen und im besten Fall nimmt der*die Mentor*in die Rolle eines Vorbilds ein und inspiriert den*die Mentee über sich selbst hinauszuwachsen. 

Wir haben unsere Mentorin Xenia Daum und unsere Studierende Carina Lamprecht zum Interview gebeten, um ihre Erlebnisse, Learnings und Entwicklungsschritte im Rahmen ihrer Mentoring-Beziehung zu teilen. 

Warum bist du Mentee / Mentor*in geworden? 

Xenia: Als Unternehmer*in ist es mir sehr wichtig, Student*innen auf ihrem Weg zu Beginn des Berufslebens zu begleiten. Oft gibt es Fragen, die man im eigenen Unternehmen niemandem stellen kann, oft hilft ein Blick von außen, um eine Situation zu beurteilen. Ausbildung ist oft sehr theoretisch und durch ein Mentoringprogramm kann man Studierenden mehr Einblick geben bzw. Weitblick schaffen. 

Carina: Im Rahmen des Mentoring-Prozesses konnte ich von den Praxiserfahrungen und Tipps einer Unternehmerin profitieren und mit ihr über Aufgabenstellungen sprechen, welche ich erstmalig zu bewältigen hatte. Ich bin im Moment allein für die Marketing- und PR-Aktivitäten meines Arbeitgebers verantwortlich. Nebenbei ein berufsbegleitendes Studium zu bewältigen, geht mit sehr hohen Anforderungen an das eigene Zeitmanagement einher. Meine Mentorin gab mir wertvolle Tipps, wie ich mit dem Druck aus Studium und Beruf umgehen kann. Zudem gab sie mir auch wertvolle Einblicke, wo meine berufliche Zukunft hingehen könnte.  

Was waren deine 3 größten Learnings aus den Mentoring Sessions? 

Xenia: Fachlich sind Studierende der unterschiedlichen Universitäten und FHs sehr tief im Thema, aber hier an der FH CAMPUS 02 konnte ich feststellen, dass es auch einen hohen Grad an Praxiswissen gibt – also viele junge Menschen, die sofort in Unternehmen in ihren jeweiligen Fächern direkt einsetzbar sind. Das hat mich begeistert.
Carina: Ein Learning aus dem Mentoring Sessions war, dass es auch in Ordnung ist Aufgabenpakete in einer stressigen Periode auf einen späteren Zeitraum zu verlegen, wenn man diese Priorisierung gegenüber Kolleg*innen und Vorgesetzen argumentieren kann. Ein weiteres Learning war, dass einem nur geholfen werden kann, wenn man sich traut Fragen zu stellen. Darüber hinaus habe ich viele Praxistipps erhalten, bezogen auf meine beruflichen Herausforderungen und Projekte sowie auch zu möglichen Karriereschritten nach dem Studium.  

Was hat sich für dich durch das Mentoringprogramm am Department Marketing & Sales verändert? 

Xenia: Ich konnte durch das Mentoring Programm sehr unterschiedliche und interessante junge Menschen kennenlernen, von denen ich hoffe, dass sich unsere beruflichen Wege künftig öfter kreuzen werden. Im Mentoring Programm schafft man es, eine persönliche Beziehung aufzubauen, von der beide Seiten profitieren können.
Carina: Ich habe im Rahmen des Programms mehr Selbstbewusstsein erlangt und meine bisherigen beruflichen Erfahrungen mehr zu schätzen gelernt. Zudem konnte ich mit meiner Mentorin eine persönliche Beziehung aufbauen und meine Gedanken und Bedenken hinsichtlich meines akademischen und beruflichen Weges mit ihr teilen. Jedes Gespräch hat mich mental bestärkt und bereichert.  

Was ist deiner Meinung nach superwichtig, damit das Mentoring ein voller Erfolg wird bzw. dich wirklich weiterbringt (aus Mentee- bzw. Mentorin-Perspektive)? 

Xenia: Es ist wichtig, dass der Austausch regelmäßig stattfindet. Dass man offen und vorbereitet auf Themen, Problemstellungen eingeht und sich transparent Feedback gibt.
Carina: Aus meiner Sicht ist es wichtig, sich auf das Mentoring einzulassen, Vertrauen aufzubauen, Fragen zu äußern und Themen und Problemstellungen anzusprechen, egal wie „unangenehm“ oder „unwichtig“ sie einem selbst auch vorkommen.  

Was willst Du Interessent*innen (Studierenden) an dieser Stelle mit auf den Weg geben? 

Xenia: Sucht euch einen Mentor oder eine Mentorin, die genau in dem Bereich tätig ist, wo auch ihr Euch künftig seht. Und dann hinterfragt den Beruf, die Branche, die Tätigkeit, solange bis ihr überzeugt seid, dass es genau das ist, was ihr machen wollt. Und geniert Euch nicht, um Rat zu fragen, oder Themen zu diskutieren. Selbst wenn der*die Mentor*in eine andere Meinung hat, Einblicke erweitern euren Horizont. Und Kontakte in der Branche sind immer wichtig.
Carina: Es ist eine großartige Gelegenheit, um jemanden aus eurer Branche kennenzulernen und diese Person zu seinen*ihren Funktionen bzw. Laufbahn zu befragen und von seinen*ihren Erfahrungen und Tipps zu profitieren bzw. diese auch mit euren Einblicken zu vergleichen und zu diskutieren. Auch ich habe lange gezögert, ob ich mich für das Mentoring bewerben soll. Daher möchte ich an dieser Stelle mitgegeben: Nehmt euch die Zeit für die Bewerbung und die Gesprächstermine, ihr werdet es nicht bereuen.  

Du hast ebenfalls Interesse Studierende in ihrer Entwicklung weiterzubringen und möchtest als Mentor*in einen Beitrag leisten und Teil unseres Mentoringprogramms werden? Gerne kannst du uns unter ms@campus02.at dazu kontaktieren.