Inno-Absolventin gestaltet mobile Tiroler Corona-Lab-Trucks mit

Das digitale Innenleben des mobilen Tiroler Corona-Lab-Trucks stammt von einer jungen steirischen Software-Schmiede. Deren Kopf ist die Oststeirerin Katharina Heil, welche im Jahr 2010 ihr Bachelorstudium an der FH CAMPUS 02 erfolgreich absolvierte.

Und erfolgreich ging es weiter: Beim FIS Skiweltcup-Auftakt spielte der HG Lab Truck, so die offizielle Bezeichnung des ortlosen Coronalabors, eine Hauptrolle. So mancher Rennläufer unterzog sich dort einem Corona-Test, sofern er nicht schon einen taufrischen negativen Bescheid im Gepäck hatte. Mittendrin im Geschehen war die aus Pöllau stammende Jungunternehmerin Katharina Heil. Ihr Hauptaugenmerk galt weniger dem Geschehen auf der Piste, als primär dem reibungslosen Funktionieren der Corona-Checks im Hightech-Labor und deren Ruck-Zuck-Auswertungen. Der hochmoderne HG Lab Truck, von dem bisher ein Stück auf Tirols Straßen unterwegs ist, spuckt nämlich das PCR-Testergebnis innerhalb weniger Stunden per App auf dem Mobiltelefon der jeweiligen Person aus.

Lernen in und aus der Krise

Während viele heimische Firmen von der Corona-Pandemie am falschen Fuß erwischt wurden, machte Heil mit ihrer im Ökopark Hartberg und in Graz beheimateten Marketing- und Softwarefirma Vitavo GmbH – ein Wortkürzel von innovativ – aus der Not eine Tugend. Zusammen mit dem in Kirchberg (Tirol) ansässigen Unternehmen HG Pharma entwickelte man die zündende Idee, ein rollendes Corona-Pharma-Labor mit flexiblen Einsatzmöglichkeiten auf die Räder zu stellen. Gesagt, getan. Gemeinsam mit ihrem 13-köpfigen Team und in enger Absprache mit den Tiroler Partnern klopfte die agile Wahl-Grazerin die nötige Software auf dem virtuellen Amboss in die richtige Form.

Heil dazu: „Bevor wir loslegten, holten wir uns das Okay einer internationalen Ethik-Kommission ein. Wir entwickelten dafür eine hochverschlüsselte, aus vielen Bausteinen bestehende Cloud-Lösung, sodass höchste Datensicherheit besteht.“ Imposant ist das Leistungsvermögen des vagabundierenden Labors. Pro Tag können bis zu 4000 Tests durchgeführt und ausgewertet werden. Und das mit präziser Treffsicherheit. Bei einem positiven Testergebnis wird umgehend die zuständige Behörde davon verständigt.

Im Kampf gegen Covid-19

Besonders freut Heil, durch ihre Arbeit etwas zur Volksgesundheit beitragen zu können: „Es ist mir eine persönliche Genugtuung, im Kampf gegen das Covid-19-Virus aktiv mitwirken zu können.“ Für Freizeitbeschäftigungen bleibt angesichts des florierenden, sich im Aufbau befindenden Unternehmens, das Heil vor drei Jahren zusammen mit einem Geschäftspartner gründete und seit einigen Monaten alleine führt, keine Zeit. „Zurzeit ist die berufliche Herausforderung mein Lebensinhalt“, betont die mit einer gesunden Portion Ehrgeiz ausgestattete Senkrechtstarterin.

Der Erfolg gibt ihr Recht. „Mittlerweile haben schon mehrere europäische Länder ernsthaftes Interesse am HG Lab Truck signalisiert“, erzählt Heil. Vom ÖSV wurde das innovative Gesundheitsvehikel bereits für alle Skiweltcup-Rennen auf österreichischem Boden geordert. Die verschneiten Alpengipfel wird Heil also im heurigen Winter noch oft zu sehen bekommen. Für die passionierte Skifahrerin werden sich aber zeitlich wohl nur ein paar Schwünge ausgehen.

 

Text: Franz Brugner, Kleine Zeitung