Sabrina Moser wusste früh, dass sie „etwas mit Wirtschaft“ machen wollte. Der entscheidende Impuls? Ein Inserat in der Kleinen Zeitung – das sie direkt zum ersten Vollzeitstudiengang im Bereich Marketing & Sales an der FH CAMPUS 02 führte. Heute ist sie Marketing Managerin bei Lindt & Sprüngli Österreich – und verantwortlich für eines der süßesten Sortimente des Landes: Schokoladetafeln.
In unserer Interviewreihe “Absolvent*in des Monats” spricht Sabrina über prägende Aha-Momente im Studium, ihre Stationen bei internationalen FMCG-Unternehmen und warum Marken heute mehr denn je Haltung, Flexibilität und echtes Gespür für Konsument*innen brauchen.
Was hat dich dazu bewogen, dich für das Studienangebot Marketing & Sales an der FH CAMPUS 02 zu entscheiden?
Als ich 2001 maturiert habe, wusste ich: Es soll etwas mit Wirtschaft werden. In der Kleinen Zeitung bin ich dann zufällig über ein Inserat gestolpert, das das bis zu dem Zeitpunkt berufsbegleitende Marketingstudium zum ersten Mal in Vollzeit beworben hat. Damals hieß die FH noch gar nicht CAMPUS 02 – das zeigt schon, wie lange das her ist. Die Kombination aus kleiner Gruppengröße und viel Praxisbezug hat mich sofort angesprochen. Im Nachhinein war das definitiv die richtige Wahl.
Kannst du uns von einer besonderen Erinnerung oder einem Highlight aus deiner Studienzeit berichten?
Unser Jahrgang war der erste Vollzeitjahrgang – MVZ01 – und wir haben gleich losgelegt: Ob C(r)ampus-Kränzchen, das Mai-Fest oder das Campfire in Pachern, wir haben den Spirit am Campus richtig mitgestaltet und ich trau mich behaupten: nachhaltig geprägt. Ich habe erst kürzlich gehört, dass selbst ehemalige Vortragende noch heute von diesen Events erzählen – das sagt doch alles, oder?
Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse, die du im Studium erworben hast, haben dir in deiner beruflichen Laufbahn am meisten weitergeholfen?
Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Marketing-Vorlesungen von Herrn FH-Prof. Dr. Georg Jungwirth und FH-Prof. Dr. Eva Koban-Röß – stark praxisorientiert, mit Fokus auf FMCG, Marken- und Produktmanagement. Da habe ich viel für meine Jobs bei Henkel, Campari oder Lindt mitgenommen. Aber auch die Rechnungswesen- und Controlling-Fächer bei Herrn MMMag. Dr. Kassegger haben mein wirtschaftliches Denken stark geprägt. Das war eine super Basis, auf der ich weiter aufbauen konnte.
Und für alle, die gerade an ihrer Abschlussarbeit feilen: Sich im Grande Finale intensiv und wissenschaftlich mit einem Thema auseinanderzusetzen, ist nicht nur fürs Studium wichtig – es schärft auch den Blick fürs Wesentliche und trainiert das strukturierte Denken, das man im Berufsleben mehr braucht, als man anfangs glaubt. Ihr schafft das!
Wie sah dein beruflicher Werdegang nach dem Abschluss aus? Welche Stationen hast du durchlaufen?
Los ging’s eigentlich schon während des Studiums: Nach meinem Berufspraktikum bei Neckermann Versand in Graz hatte ich die Möglichkeit, dort weiterhin im Marketing tätig zu sein – eine großartige Gelegenheit, mein Studium berufsbegleitend abzuschließen. Danach hat es mich in die Konsumgüterbranche gezogen. Ich bin nach Wien übersiedelt und durfte in den letzten 20 Jahren in verschiedenen FMCG-Unternehmen und Positionen arbeiten – vom Junior Brand Manager bis zur Marketing Managerin.
Eine besonders prägende Station war dabei auch meine Tätigkeit im Key Account Management. Diese Erfahrung hat meinen Blick für vertriebliche Zusammenhänge geschärft und mir ein noch besseres Verständnis für das Zusammenspiel zwischen Marke, Handel und Konsument*innen gegeben – etwas, das heute ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit ist.
Du arbeitest derzeit bei Lindt als Marketing Managerin. Welche Aufgaben übernimmst du in dieser Position und welche Verantwortungsbereiche hast du?
Ich bin für den Bereich Schokoladetafeln in Österreich verantwortlich. Mein Ziel: Das perfekte Sortiment für den österreichischen Markt – mit ganz viel Liebe zum Produkt und einem Blick für das, was Konsument*innen wirklich wollen.

Welche Antworten finden Premiummarken auf die Herausforderungen von Wertewandel, Konsumindividualisierung und Preisdruck?
Gerade Premium-Marken können hier richtig punkten – nicht obwohl, sondern gerade WEIL sich so viel verändert. Es geht darum, Haltung zu zeigen, Qualität zu liefern und authentisch zu sein. Individualisierung ist eine Chance: Wer’s schafft, persönliche Erlebnisse zu bieten und gleichzeitig konsistent zu bleiben, gewinnt. Und ja – Premium muss spürbar sein. Das kann über Design, Qualität oder eine clevere Produkt- und Preisstrategie funktionieren. Wichtig ist: Der Mehrwert muss klar sein.
Gibt es bestimmte Trends oder Entwicklungen im Bereich Marketing & Sales, die Studierende im Auge behalten sollten?
Ohne KI geht gar nichts mehr – ob für Trendanalysen oder Content Creation. Auch Omnichannel-Marketing ist ein Muss: Online und Offline wachsen zusammen, und Retail Media wird ein immer wichtigeres Puzzlestück im Kaufprozess. Und last but not least: Brand Experience. Menschen wollen mehr als nur ein Produkt – sie wollen das Gefühl, Teil einer Marke zu sein. Wer das schafft, bleibt im Kopf und – Stichwort Lovebrand – schafft es im Idealfall auch ins Herz der Verbraucher*innen.
Wie wichtig sind deiner Meinung nach Weiterbildung und lebenslanges Lernen in diesem Berufsfeld?
Unendlich wichtig. Ich erinnere mich noch an die Sponsion, als – ich glaube, es war Dr. Erich Brugger – der an uns Absolvent*innen appelliert hat: „Das einzig Statische ist der Wandel – und dreht mir diesen Satz niemals um!“. Wer neugierig bleibt und sich regelmäßig aus der Komfortzone bewegt, entwickelt sich weiter und kann wachsen – fachlich und persönlich.
Auf ein paar Worte mit Sabrina:
Aus meiner Studienzeit besitze ich noch…
- … meinen Studierenden-Ausweis, alle meine alten Skripten und viele schöne Erinnerungen.
Wer hat dich inspiriert?
- Es war weniger eine Person, mehr das Gesamtpaket: engagierte Vortragende aus der Praxis, tolle Räumlichkeiten, ein dynamisches Umfeld und eine richtig gute Community.
Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich…
- … definitiv wieder die Chance nutzen, nach dem Praktikum berufsbegleitend fertig zu studieren. War für mich die perfekte Kombi aus Theorie und Praxis.
Mein Studium in 4 Worten…
- Leidenschaft
- Sprungbrett in die FMCG-Welt.
- Praxisnah & zukunftsfit.
- Community, die bleibt.