Ein rein technisches Fundament war Harald Reicher nicht genug – er wollte wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen, Vertriebskompetenzen ausbauen und sich neue Karrierechancen eröffnen. Die Lösung? Ein berufsbegleitendes Studium in Marketing & Sales an der FH CAMPUS 02. Was Harald nicht erwartet hatte: wie sehr der Teamgeist innerhalb des Jahrgangs zum Erfolg beiträgt. Heute trägt er als Territory Manager Verantwortung für eine ganze Region und gestaltet die IT-Branche aktiv mit.
In unserer Interviewreihe „Absolvent des Monats“ verrät er, wie das Studium sein Berufsleben geprägt hat und warum ständige Weiterbildung unverzichtbar ist.
Was hat dich dazu bewogen, dich für das Studienangebot Marketing & Sales an der FH CAMPUS 02 zu entscheiden?
Für mich kam nur ein berufsbegleitendes Studium in Frage. Ich wollte meine technische Ausbildung an der HTL mit wirtschaftlichem Know-how ergänzen. Rückblickend bleibt mir besonders eines in Erinnerung: die starke Gemeinschaft innerhalb unseres Jahrgangs. Diese Verbundenheit war ein echter Erfolgsfaktor und hat maßgeblich dazu beigetragen, das anspruchsvolle Studium neben einem Vollzeitjob zu meistern. Gemeinsam lernen, sich gegenseitig motivieren und unterstützen – genau das hat mein Studium an der FH CAMPUS 02 so besonders gemacht.
Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse, die du im Studium erworben hast, haben dir in deiner beruflichen Laufbahn am meisten weitergeholfen?
Für mich waren es weniger einzelne Fähigkeiten oder Kenntnisse, sondern vielmehr das Gesamtkonzept des Studiums, das mich beruflich vorangebracht hat. Mein Wunsch war es, nach der rein technischen Ausbildung ein Wirtschaftsstudium zu absolvieren. Der Schwerpunkt Vertrieb, der mich schon immer interessiert hat, hat mich dazu bewogen. Die umfassende Ausbildung, von betriebswirtschaftlichen Grundlagen über rechtliche Aspekte bis hin zu den spezifischen Vertriebsthemen, hat mir eine solide Basis für meine späteren Tätigkeiten gegeben. Alles in allem sehe ich mich als Generalist. Ich bin sehr froh, zuerst eine technische und anschließend eine kaufmännische Ausbildung absolviert zu haben – denn heute kann ich beide Bereiche optimal miteinander verbinden und im Berufsalltag erfolgreich einsetzen.
Wie sah dein beruflicher Werdegang nach dem Abschluss aus? Welche Stationen hast du durchlaufen?
Bereits während meines Studiums sammelte ich erste Erfahrungen in vertriebsnahen Positionen im B2B-Umfeld der Telekommunikationsbranche. Zwei Jahre nach meinem Abschluss wechselte ich dann direkt ins Key Account Management bei A1, wo ich für vier der größten Kunden des Unternehmens verantwortlich war. Nach weiteren sechs Jahren wechselte ich zu NTS Netzwerk Telekom Service AG und damit in die IT-Branche.
Welche Kernprodukte und Dienstleistungen umfasst das Portfolio von NTS, und welche Verantwortung trägst du als Territory Manager in diesem Kontext? Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus? Welche Aufgaben stehen im Fokus?
NTS beschäftigt sich mit IT-Infrastruktur ausschließlich im B2B-Umfeld. Wir bedienen alle Branchen vom Handel über die Industrie bis hin zum Gesundheitswesen. Auch der öffentliche Sektor wird für uns immer wichtiger. Wir sind in den Bereichen Netzwerk, IT-Sicherheit, Rechenzentrum und Kommunikation tätig. Für alle Bereiche bieten wir umfassende Dienstleistungen an. Diese reichen von der Beratung über die Planung und Implementierung von Lösungen bis hin zum kompletten Betrieb, den wir für immer mehr Kunden übernehmen.
Ich bin für den gesamten Bereich Steiermark und Kärnten verantwortlich. An den Standorten sind insgesamt rund 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt für die Region tätig. Zusätzlich befindet sich in Graz die Zentrale des Unternehmens. Aktuell arbeiten ca. 300 MitarbeiterInnen in Graz. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der Erreichung der gesetzten Umsatzziele für die Region. Die Teams müssen so ausgerichtet und fokussiert werden, dass wir die stets ambitionierten Ziele erreichen. Das gesamte Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Hier galt und gilt es, die wachsenden Teams immer wieder neu auszurichten und z.B. die Kunden den neuen KollegInnen zuzuordnen.
Als Dienstleister stellt NTS keine eigene Hardware her. Vielmehr veredeln wir Hard- und Softwarelösungen namhafter Hersteller wie CISCO, Dell, NetApp, Palo Alto oder Fortinet. Das bedeutet, dass neben der intensiven Pflege der Kundenbeziehungen auch die laufende Abstimmung mit unseren Herstellerpartnern an der Tagesordnung ist. Darüber hinaus entwickeln wir immer mehr eigene Produkte und Lösungen, an deren Entwicklung ich regelmäßig beteiligt bin.
Die NTS AG kooperiert mit mehreren österreichischen Hochschulen, unter anderem durch das Excellence Scholarship, um den Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis zu unterstützen. Welchen Mehrwert zieht das Unternehmen aus dieser engen Zusammenarbeit?
Das stimmt – wir kooperieren mit vielen HTLs, Fachhochschulen und auch Universitäten. Diese enge Zusammenarbeit bietet uns zwei wesentliche Vorteile: Zum einen können wir stets die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in unsere Arbeit einfließen lassen, zum anderen gewinnen wir gut ausgebildete Nachwuchskräfte. Gerade in der Zusammenarbeit mit der Fachhochschule CAMPUS 02 haben wir hier sehr gute Erfahrungen gemacht. In den letzten Jahren konnten wir im Rahmen dieses Programms viele Praktikanten in unserem Unternehmen ausbilden und auch viel von ihnen lernen. Es ist uns gelungen, alle Trainees für unser Unternehmen zu begeistern und zu halten. Viele von ihnen arbeiten im Vertrieb, aber auch in anderen Abteilungen des Hauses und haben sich hervorragend entwickelt.
Gibt es bestimmte Trends oder Entwicklungen im Bereich Marketing & Sales, die Studierende im Auge behalten sollten?
Das Thema künstliche Intelligenz muss man auf dem Radar haben. KI spielt nicht nur eine zentrale Rolle bei den technischen Lösungen, die wir anbieten, sondern auch in der Vertriebsmethodik. Besonders im Bereich der Kundenanalyse lässt sich mit KI-Tools enorm viel Zeit sparen – sei es bei der Neukundengewinnung oder in der strategischen Account-Planung. Mit diesen Tools kann man in kürzester Zeit tiefgehende Informationen über den Kunden gewinnen und so die Vertriebsstrategie gezielt anpassen.
Wie wichtig sind deiner Meinung nach Weiterbildung und lebenslanges Lernen in diesem Berufsfeld?
In der IT kann man sich nie auf dem Erreichten ausruhen. Die Möglichkeiten und die Branche selbst verändern sich rasend schnell. Ständige Weiterbildung ist daher unerlässlich, um erfolgreich arbeiten zu können.
Studierenden rate ich…
… in die Informatik einsteigen. Die Branche ist sehr abwechslungsreich, hochinteressant und bietet ständig neue Möglichkeiten.
Auf ein paar Worte mit Harald:
Aus meiner Studienzeit besitze ich noch…
- … alle Unterlagen
Wer hat dich inspiriert?
- Ernst Maierhofer – seine B2B Vorlesungen
Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich…
- …es genauso wieder machen
Mein Studium in 5 Worten…
Danke, dass es Dich gibt 😉