Marketing & Sales: Unsere Absolventin des Monats Dezember 2024

Hinter jedem Erfolg steckt eine Geschichte – und heute dürfen wir in die von Doris Pfleger eintauchen. Als Absolventin unserer Fachhochschule fand sie ihren Weg nach Deutschland, sammelte wertvolle Erfahrungen und gründete schließlich mit viel Mut und Vision ihre eigene Kreativagentur Max & Doris. Vor Kurzem wurde sie vom Magazin W&V unter die Top U33 gewählt – eine Liste junger Talente, die durch ihr Wissen, ihr Verständnis von Marketing und Werbung, ihren Führungsqualitäten und vor allem ihrer Neugier und ihrer Leidenschaft bereits jetzt wichtige Zeichen in der Branche setzen.

Was hat dich dazu bewogen, dich für das Studienangebot Marketing & Sales an der FH CAMPUS 02 zu entscheiden?

Seit meiner Kindheit träumte ich davon, in der Werbung tätig zu sein. Begonnen hat alles mit Malwettbewerben. Als ich noch die Grundschule besuchte, ging ich nachts immer alleine in den Keller meiner Eltern. Dort stand ein alter Computer mit Internetverbindung, mit dem ich mich täglich auf die Suche nach den neuesten Malwettbewerben gemacht habe. Es war wirklich crazy – ich habe dann richtig viele nationale, aber auch internationale Wettbewerbe gewonnen und dadurch haben sich schon sehr früh Chancen für mich aufgetan.

Mit 14 Jahren habe ich die Möglichkeit bekommen mit der Ausbildung für Grafik- und Kommunikationsdesign zu beginnen. Während der Schulzeit fragte ich meine Lehrer*innen immer wieder nach marketingspezifischer Literatur, weil ich in Zusammenarbeit mit der Stadt Graz eine Freizeit-App entwickelte und meine Diplomarbeit zum Thema App Marketing schrieb. Bereits zwei Jahre vor Studienbeginn besuchte ich regelmäßig die Bibliothek der FH CAMPUS 02. Ich fand die Literaturauswahl so toll und fühlte mich am Campusgelände von Anfang an sehr wohl.

 

Kannst du uns von einer besonderen Erinnerung oder einem Highlight aus deiner Studienzeit berichten?

Die Studienzeit war eine wirklich spannende und lehrreiche Phase in meinem Leben. Besonders gerne erinnere ich mich an die Zeit mit meinen Studienkolleg*innen. Unser Jahrgang hatte einen großartigen Zusammenhalt, und mit vielen von ihnen stehe ich auch heute noch in Kontakt. Erst vor Kurzem bin ich mit meinem Studienkollegen Erich mit der Fähre entlang der Elbe gefahren. Es freut mich immer so, wenn mich Studienkolleg*innen in Hamburg besuchen oder wir uns in der Heimat wiedersehen.

 

Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse, die du im Studium erworben hast, haben dir in deiner beruflichen Laufbahn am meisten weitergeholfen?

Die theoretischen Grundlagen, die ich im Studium erlernte, waren von unschätzbarem Wert für meine berufliche Laufbahn. Sie legten ein solides Fundament, auf dem ich meine praktischen Erfahrungen aufbauen konnte. Besonders die tiefgehenden Einblicke in Marketing, Markenführung und Konsumentenverhalten halfen mir, die Mechanismen hinter erfolgreichen Strategien zu verstehen und gezielt in der Praxis umzusetzen.

 

Wie sah dein beruflicher Werdegang nach dem Abschluss aus? Welche Stationen hast du durchlaufen?

Nach meinem Abschluss zog ich nach Hamburg gezogen, um gemeinsam mit Max unsere Agentur zu gründen. Da ich bereits mit 14 Jahren meine Ausbildung begonnen und während meines Studiums viel Praxiserfahrung gesammelt habe, konnte ich noch während des Studiums in einer renommierten Agentur in München als Art Direktorin arbeiten.

Die Zeit in München war finanziell anspruchsvoll – daher habe ich neben meiner 40-Stunden-Woche (All-in) noch zusätzlich 20 Stunden pro Woche für eine weitere Agentur gearbeitet. Während dieser Zeit habe ich ein paar sehr angesehene Newcomer-Awards gewonnen und erhielt dann sehr attraktive Jobangebote von namhaften Agenturen in ganz Deutschland. Ich bin jedoch sehr froh, dass Max und ich uns damals für die Gründung entschieden haben.

 

Was war die größte Challenge, als ihr mit eurer Agentur „Max & Doris“ gestartet seid?

Ein Unternehmen zu gründen, beginnt oft mit dem Gefühl, etwas besser machen zu können. Bei uns war es die Überzeugung, dass viele Marken junge Menschen nicht mehr wirklich erreichen. Dafür braucht es vor allem Geduld und Durchhaltevermögen.

Es ist ein bisschen wie eine Wanderung auf einen nebligen Berg. Man sieht den Weg nicht immer klar, weiß nicht genau, was hinter der nächsten Biegung liegt – aber gerade das macht den Reiz aus. Es sind nicht die großen Hürden, die einen weiterbringen, sondern die vielen kleinen Schritte. Und irgendwann, wenn der Nebel sich lichtet, merkt man, wie weit man schon gekommen ist.

 

Gibt es ein Projekt, das euer Favorit ist, oder ein Traumprojekt, das ihr unbedingt mal machen wollt?

Es ist schwer zu sagen, welches Projekt ein „Traumprojekt“ wäre. Wir haben bereits das Glück, mit einigen der größten Marken in Deutschland zusammenzuarbeiten. Solange wir bei den Projekten als Problemlöser agieren, echten Mehrwert schaffen und mit kreativen sowie strategisch talentierten Menschen arbeiten können, macht jedes Projekt unglaublich viel Spaß.at.

 

Gibt es bestimmte Trends oder Entwicklungen im Bereich Marketing & Sales, die Studierende im Auge behalten sollten?

Wir leben aktuell in einer Welt, die zunehmend polarisiert und fragmentiert ist. Viele Menschen bewegen sich auch, oder vor allem durch Social Media hauptsächlich in ihrer eignen Bubble. Auf Grund der ausgeklügelten Algorithmen, gibt es kaum noch Möglichkeiten einen Großteil der Gesellschaft gleichzeitig anzusprechen. Marken stehen langfristig vor der Herausforderung, für dieses Problem Lösungen zu finden.

 

Wie wichtig sind deiner Meinung nach Weiterbildung und lebenslanges Lernen in diesem Berufsfeld?

Die Marketingwelt dreht sich schnell und muss sich stetig an die Lebensrealität der Menschen anpassen. Wenn sich beispielsweise das Mediennutzungsverhalten verändert, ist es entscheidend, darauf vorbereitet zu sein und diesen Wandel zu verstehen. Genau deshalb ist lebenslanges Lernen ein unverzichtbarer Bestandteil der Branche.

 

Studierenden rate ich…

Die Fragmentierung von Zielgruppen macht es unverzichtbar, den Überblick über alle relevanten Subkulturen zu behalten und den aktuellen Zeitgeist zu verstehen. Megatrends entstehen häufig in Alpha-Städten wie New York oder London und folgen oft der Diffusionstheorie von Everett Rogers. Für Marketer*innen ist es essenziell, sich an diesen Weltstädten zu orientieren, um Megatrends frühzeitig zu erkennen und gezielt für Marken zu adaptieren.

 

Auf ein paar Worte mit Doris:

Aus meiner Studienzeit besitze ich noch?

  • Ein das in der ersten Woche entstand, als ich den gesamten Jahrgang zu Drinks zu mir nach Hause eingeladen habe.

Wer hat dich inspiriert?

  • Die FH CAMPUS 02 hat eine besondere Fähigkeit außergewöhnliche Menschen zusammenzubringen. Jede Person, die ich dort kennenlernen durfte – ob Studierende oder Professor*innen – beeindruckte mich mit ihrer Einzigartigkeit und enormen Durchsetzungskraft. Immer wieder treffe ich auch Alumni aus anderen Jahrgängen, die mittlerweile in Städten wie Hamburg oder Berlin leben und ebenfalls spannende Wege eingeschlagen haben.

Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich…

  • … die Zeit nochmal so genießen.

 

Mein Studium in 4 Worten:

  • War eine tolle Zeit! 🙂