Am Mittwoch, dem 22.10.25, besuchte eine 3. Klasse der Handelsakademie Deutschlandsberg – begleitet von Frau Mag. Elisabeth Strobl – die FH CAMPUS 02, um an einem interaktiven Workshop mit dem Titel „Dein Job als Moneymaker“ teilzunehmen. Durch den Vormittag führte FH-Prof. Gregor Reautschnig vom Studiengang Rechnungswesen & Controlling, unterstützt von Miriam Rizkallah.
Wie viel kostet das Leben?
Zu Beginn des Workshops stand eine praxisnahe Aufgabe an: Die Schülerinnen und Schüler erhielten den Auftrag, in vier Gruppen die monatlichen Lebenshaltungskosten zweier Haushaltstypen zu ermitteln – einerseits für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern, andererseits für ein Paar ohne Kinder. Dabei galt es, realistische Werte für sechs zentrale Ausgabenkategorien zu schätzen: Wohnen, Mobilität, Urlaub, Lebensmittel & Essen, Bekleidung & Styling sowie Freizeit & Hobbys.

Für jede Kategorie konnten die Gruppen zwischen einer sparsameren, mittleren oder teureren Variante wählen – mit teils lebhaften Diskussionen über Prioritäten im Alltag. Schnell zeigte sich: Besonders wichtig waren den Jugendlichen ein schickes Auto und das Wohnen in einem eigenen Haus am Land. In den Bereichen Bekleidung und Freizeitaktivitäten entschieden sie sich hingegen meist für eher moderate oder sparsame Ansätze.
Nach der Auswertung der Gruppenergebnisse zeigte sich ein interessantes Bild: Die angenommenen Lebensführungskosten bewegten sich um etwa 5.000 Euro pro Monat. Unter Berücksichtigung der Familienbeihilfe und weiterer Unterstützungsleistungen für Kinder lagen die Familien-Gruppen in etwa gleich wie die Gruppe Paarbeziehung ohne Kinder.
Vom Wunschleben zum nötigen Einkommen
Im zweiten Schritt stand die Frage im Raum: Wie viel muss man verdienen, um sich diesen Lebensstandard leisten zu können?
Mithilfe eines Brutto-Netto-Rechners ermittelten die Gruppen das erforderliche Bruttomonats- und Bruttojahreseinkommen pro Verdiener*in, um die zuvor geschätzten Ausgaben abdecken zu können. Berücksichtigt wurden dabei Familienbeihilfe, Familienbonus sowie eine Sparquote von 10 % des Nettoeinkommens als Beitrag zur finanziellen Vorsorge.

Jede Gruppe kam zu eigenen, aber erstaunlich ähnlichen Ergebnissen: Die notwendigen Bruttojahreseinkommen lagen im Bereich des österreichischen Medianeinkommens, was zu spannenden Vergleichen mit offiziellen Einkommensdaten führte.
Ein Blick in die Statistik
Im dritten Teil des Workshops stellte FH-Prof. Reautschnig aktuelle Einkommensstatistiken der Statistik Austria vor und erklärte die Begriffe Median und Quartil anhand einer anschaulichen Grafik. Das Medianeinkommen der unselbstständig Vollzeitbeschäftigten lag im Jahr 2023 bei EUR 45.276.
Damit wurde deutlich: Wenn in einem Haushalt beide Partner Vollzeit arbeiten und ein durchschnittliches Einkommen erzielen, lässt sich der von den Schülerinnen und Schülern errechnete Lebensstil grundsätzlich finanzieren.

Vertiefend wurden auch Einkommensunterschiede zwischen Berufsgruppen analysiert. Die Schülerinnen und Schüler konnten nachvollziehen, dass sich höhere Bildung und berufliche Verantwortung in der Statistik klar widerspiegeln, denn Akademiker*innen und Führungskräfte erzielen im Schnitt deutlich höhere Einkommen als Personen ohne weiterführende Ausbildung.
Fazit
Die Jugendlichen zeigten sich überaus engagiert, diskutierten lebhaft und stellten viele Fragen zu Einkommen, Lebenshaltungskosten und finanzieller Planung. Das Thema „Geld und Leben“ erwies sich als hochrelevant – insbesondere vor dem Hintergrund zukünftiger Berufs- und Lebensentscheidungen.
Der Workshop verdeutlichte auf anschauliche Weise, wie eng Berufswahl, Bildung und finanzielle Unabhängigkeit miteinander verknüpft sind.
Es freut uns sehr, dass wir auch am darauffolgenden Freitag, den 24.10., mit einer weiteren dritten Klasse den Workshop wiederholen durften. Wir bedanken uns herzlich bei der HAK Deutschlandsberg und Frau Mag. Elisabeth Strobl für den Besuch und das Interesse an unseren Workshops.