Bei der Sponsion des Departments Automatisierungstechnik im Juli gab es nicht nur für die Absolvent*innen Anlass zur Freude: In feierlichem Rahmen wurde auch unserem nebenberuflichen Lektor Hon.-Prof. (FH) Dipl.-Ing. Johannes Fritz, BSc die FH-Honorarprofessur verliehen. Seit 2014 bringt er seine Expertise an der FH CAMPUS 02 ein und lehrt im Masterstudium Automatisierungstechnik-Wirtschaft das Fach „Model Based Engineering“. Hauptberuflich ist er als Department Manager für System Integration bei der AVL List GmbH tätig.
FH CAMPUS 02: Herr FH-Honorarprofessor Fritz, herzlichen Glückwunsch zur Verleihung der FH-Honorarprofessur! Was hat Sie zu uns an die FH CAMPUS 02 geführt?
Fritz: Gestartet hatte ich wie viele andere auch als berufsbegleitend Studierender. Ich begann das Studium IT & IT Marketing am Studiengang IWI an der FH CAMPUS 02 im Jahr 2009 und schloss es nach Bachelor- und Masterstudium Anfang 2014 ab. Vom IWI-Departmentleiter Stefan Grünwald wurde ich auf die Suche nach einem Lehrenden für die damals neue Lehrveranstaltung „Model-Based Engineering“ im Masterstudiengang Automatisierungstechnik-Wirtschaft aufmerksam gemacht. Für mich, damals wie heute, ein inhaltlicher Volltreffer.
Ein Bewerbungsgespräch bei AT-Departmentleiter Udo Traussnigg später startete ich mit dem Wintersemester 2014 in meinen Zweitberuf als nebenberuflich Lehrender an der FH CAMPUS 02.
FH CAMPUS 02: Auf welche Fachbereiche haben Sie sich spezialisiert?
Fritz: Wenn ich mich auf einen Begriff festlegen müsste, „Systems Engineering“ wäre meine Antwort: Nämlich das systematische Vorgehen zur Entwicklung komplexer soziotechnischer Systeme über deren gesamten Lebenszyklus hinweg. Dabei geht es um die Verbindung von Prozessen, der Organisation, den Methoden und Werkzeugen, aber auch um die Fähigkeiten, die jede*r einzelne für die erfolgreiche Realisierung eines solchen Systems mitbringen muss – ein stets aktuelles Unterfangen.
Der thematische Schwerpunkt meiner Lehrveranstaltung liegt in der Modell-basierten Entwicklung, also der Zuhilfenahme von Modellbildung, Simulation, Verifikation und Validierung. Dies ist notwendig, um die einzelnen Schritte in der Systementwicklung, aber auch in der Inbetriebnahme und In-Use-Phase entweder zu antizipieren, abzusichern oder zu begleiten. Wenn man in Schlagworten denkt, ist man bei Interesse für die systematische Gestaltung und Anwendung von „Digital Twin“, „Digital Thread“ oder der „Industrie 4.0“ bei mir richtig.
FH CAMPUS 02: Welche Bedeutung hat die Verleihung der FH-Honorarprofessur für Sie persönlich und welche Ziele oder Projekte möchten Sie besonders vorantreiben?
Fritz: Es ist eine Wertschätzung, eine Anerkennung der bisherigen Leistungen, aber auch ein Ansporn für die Zukunft dranzubleiben. Fachinhalte verändern sich, Lehre und ihre Darbietungsformen verändern sich, die Erwartungshaltung der Studierenden und deren Betriebe verändert sich – all das gilt es auch in Zukunft in meine Arbeit an der FH CAMPUS 02 zu integrieren.
Ganz persönlich gesprochen, ich sehe mich in meiner Rolle als Dienstleister für unsere Studierenden, einerseits als Wissensvermittler, aber insbesondere für Master-Studierende als Diskussions- und Reflexionspartner. Sei es im Rahmen der Lehrveranstaltung oder in meiner Funktion als Masterarbeitsbetreuer. Denn dadurch lerne auch ich regelmäßig Neues kennen, was in Folge wieder in meine Arbeit einfließen kann.
Und ganz, ganz persönlich gesprochen, bis dato verband ich mit „Professor Fritz“ immer meinen mittlerweile verstorbenen Vater. Nun geht das Staffelholz an mich über.
FH CAMPUS 02: Wie verbringen Sie Ihre Zeit abseits der Arbeit?
Fritz: Abseits der Arbeit am Department Automatisierungstechnik gehe ich meinem Hauptberuf in der AVL nach, wo ich als Department Manager das Themenfeld System Integration verantworte. Auch hier spielt Systems Engineering eine große Rolle, wenn es um die Realisierung maßgeschneiderter Testsystemlösungen für unsere internationalen Kunden geht.
Es gibt allerdings auch ein Leben neben der Arbeit, mit ganz viel Familie und Platz für Hobbies. Ich spiele leidenschaftlich gerne Fußball, Radfahren und Radschrauben sind ein weiterer Kaninchenbau in meinem Leben, aber auch Lesen, Musizieren, IT-Spielereien … es gibt einfach viel zu viele spannende Dinge.
FH CAMPUS 02: Welchen Tipp möchten Sie (zukünftigen) Studierenden des Departments mit auf den Weg geben?
Fritz: Den aktuell Studierenden kann ich nur raten:
- Bleibt dran, auch wenn manchmal viel von euch verlangt wird.
- Seid aktiver Teil der Lehrveranstaltungen, bringt somit euer Wissen und eure Standpunkte in den Unterricht mit ein und reflektiert die Inhalte für euch und euer Umfeld.
- Nützt die Möglichkeit zur Diskussion im Jahrgang, im Department, an der FH aber auch in euren Unternehmen. Denn am Ende profitiert nicht nur ihr als Studierende von eurem Studium.
Den zukünftigen Studierenden kann ich nur sagen, lasst euch auf diese Erfahrung ein, und wenn ihr noch unsicher seid, tretet mit uns in Kontakt. Und „uns“ sind mittlerweile viele.
Weitere Informationen über das Department Automatisierungstechnik sowie die Studiengänge sind hier zu finden.
Fotocredit: Oliver Wolf