V.l.n.r. Günter Zullus (Vizerektor FH CAMPUS 02), Kurt Hohensinner (Stadtrat), Kurt Eschenberger (Präsident STEHV)

Regionalwirtschaftliche Auswirkungen der Damen-Eishockey-WM

Im Rahmen der Damen-Eishockey-WM (15. – 21. April 2017) wurde von einer Studierendengruppe der Fachhochschule CAMPUS 02, Studienrichtung Rechnungswesen & Controlling, für das Organisationskomitee der 2017 IIHF Damen Weltmeisterschaft Division I eine Studie zu den regionalwirtschaftlichen Auswirkungen erstellt. Dem Organisationkomitee gehören Mag. Gernot Mittendorfer (CFO, CPO Erste Group Bank AG und Präsident ÖEHV), Kurt Eschenberger (Präsident STEHV) sowie Dr. Philipp Hofer (Vize-Präsident ÖEHV) an.

In der Zeit vom 15. bis 21. April 2017 fand in der Merkur Eisarena in Graz-Liebenau die 2017 IIHF Damen Weltmeisterschaft Division I Gruppe A statt. Graz wurde damit bereits zum dritten Mal „Eishockey-WM-Stadt“, da hier bereits 1973 die Weltmeisterschaft der Herren sowie 2009 die Damen-Eishockey WM der Division I ausgetragen wurden.

Personengruppenstruktur

Die 136 Athletinnen stammten aus sechs Nationen (Dänemark, Frankreich, Japan, Norwegen, Österreich und Ungarn) und lockten insgesamt rund 5.500 BesucherInnen während der Veranstaltung an. Rund die Hälfte stammte aus Graz bzw. Graz-Umgebung. An den fünf Spieltagen spielten die Nationen im „Liga-System“ (jeder gegen jeden) in Summe 15 Spiele, wobei pro Tag immer drei Spiele ausgetragen wurden. Begleitet wurden die Athletinnen von 55 BetreuerInnen und TrainerInnen. Weiters waren 61 MedienvertreterInnen während der Veranstaltung vor Ort. Die insgesamt 62 freiwilligen HelferInnen leisteten ca. 6.000 Arbeitsstunden rein auf ehrenamtlicher Basis.

Ökonomische Wirkungen in der Region Graz und in Österreich

Für die Region Graz ergaben sich durch die Veranstaltung rund 3.100 zusätzliche Nächtigungen, welche jeweils ca. zur Hälfte durch das zuschauende Publikum einerseits bzw. durch die Athletinnen inklusive BetreuerInnenstab, MedienvertreterInnen etc. andererseits induziert wurden. Das gesamte Veranstaltungsbudget in Höhe € 355.000,- umfasste unter anderem Subventionen durch die öffentliche Hand seitens der Stadt Graz, des Landes Steiermark sowie der Republik Österreich von in Summe € 150.000,-. Durch die Veranstaltung wurden in der Region Graz Umsatzerlöse in der Höhe von € 625.000,- ausgelöst, weitere € 375.000,- stehen in indirektem Bezug zur Damen-Eishockey WM, beispielsweise durch erbrachte Vorleistungen von Unternehmen an den Veranstalter. Betrachtet man die ökonomische Wirkung österreichweit, konnten weiter € 55.000,- an direkten bzw. € 35.000,- an indirekten Umsätzen verzeichnet werden. Aus der Summe der Umsätze lässt sich für die Region Graz eine Bruttowertschöpfung in Höhe von € 455.000,- bzw. für die ganze Republik von € 495.000,- ableiten. „Bereits im Vorfeld der WM wurde die Werbetrommel für die diese internationale Veranstaltung gemeinsam mit der Stadt Graz gerührt. Das Interesse der sportbegeisterten Bevölkerung war enorm. Die Resonanz in den Medien sowie Live-Übertragung durch den ORF spiegelte die Begeisterung für Dameneishockey in Österreich wieder“, sagt Gernot Mittendorfer.

Ökonomische Wirkungen für die öffentliche Hand

Für die öffentliche Hand ergaben sich Steuereinnahmen in einem Ausmaß von € 140.000,-, welche auf die Ausrichtung der 2017 IIHF Damen Weltmeisterschaft Division I zurückzuführen sind. Eine weitere wesentliche Information für die öffentliche Hand stellt der Subventionskoeffizient dar. Dieser gibt Auskunft darüber, wie viel Umsatz durch die Zuschüsse von Stadt, Land und Republik erzielt wurde. Ermittelt wird der Subventionskoeffizient indem man die gesamten Umsätze, die durch die Veranstaltung ausgelöst werden, durch die Summe der gewährten Subventionen dividiert. Bei der Damen-Eishockey WM belief sich der Subventionskoeffizient für die Region Graz auf rund 6,7. Das bedeutet, dass ein Euro der Subventionszahlungen etwa sechs Euro und 70 Cent an Umsätzen bewirkte. Für Österreich ergab sich ein Subventionskoeffizient von rund 7,3. Bei der Ausrichtung der Veranstaltung im Jahr 2009 lag dieser noch bei 5 bzw. 5,6. Dieser Umstand und die Tatsache, dass der Grund für den Besuch in Graz bei den ZuschauerInnen zu durchschnittlich 92,5% in der Teilnahme an der Damen-Eishockey WM lag, lässt auf eine höchst gelungene Veranstaltung schließen.

„Die Dameneishockey WM Vorrundenspiele waren ein voller Erfolg für Graz, nicht nur für den Sport hat sich diese Investition gelohnt, wie die Ergebnisse der Studie der FH CAMPUS 02 nun zu Tage fördern. Es freut mich, dass neben den sportlichen Zielen auch der Tourismus und die Wirtschaftstreibenden von solchen Events stark profitieren. So gesehen lohnt sich die Investition in den Sport noch mehr, nicht nur, dass durch solche Events junge Menschen für den Sport begeistert werden, auch der Standort Graz profitiert direkt davon“, betont Stadtrat Kurt Hohensinner.