Komptenzzentrum für die digitale Entwicklung in Graz

Kontakt: FH-Prof. DI Dieter Lutzmayr, FH CAMPUS 02

Gemeinsam mit NOKIA und Citycom startet die Studienrichtung Automatisierungstechnik an der FH CAMPUS 02 ein Kompetenzzentrum für die digitale Entwicklung in Graz. In den neuen Laboren im „House of Automation“ werden Anwendungen zum Thema „IoT (Internet of Things)“ und Digitalisierung weiterentwickelt und erforscht.

„Durch die Kooperation mit NOKIA und Citycom gehen wir eine starke Partnerschaft ein, mit der wir das gemeinsame Ziel erreichen werden, ungenutzte Potenziale und neue Anwendungsbereiche mit IoT-Technologien aufzuzeigen – für die direkte Anwendung in verschiedensten Bereichen der Wirtschaft und Industrie“, sagt Udo Traussnigg, Studiengangsleiter der Studienrichtung Automatisierungstechnik an der FH CAMPUS 02.

„IoT“ setzt sich immer weiter durch und wird sowohl national als auch international bereits vielseitig eingesetzt. Das trägt in vielen Bereichen dazu bei, die Prozesse auf ein neues Qualitätsniveau zu heben und somit auch die Effizienz zu steigern. Mit der Bereitstellung einer geeigneten Infrastruktur, wie sie die Citycom in Graz und der Steiermark liefert, steht eine hervorragende Basis zur Nutzung von „IoT“-Anwendungen zur Verfügung.

Die Kooperation zwischen der FH CAMPUS 02, NOKIA und der Citycom bündelt Kompetenzen und Netzwerke in der Wirtschaft und schafft Standort- und wesentliche Wettbewerbsvorteile. „Mit dem Fokus auf das Internet of Things ermöglichen wir es der Stadt, intelligente Lösungen in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren, vor allem in den Bereichen

  • Lebensraum und Umwelt,
  • Healthcare und
  • Sicherheit.

“Für die gesamte Wirtschaft und große Institutionen bietet diese Kooperation Unterstützung für die Teilnahme am Wettbewerb“, streicht Bernd Stockinger, Geschäftsführer der Citycom, die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort hervor.

Auch Bürgermeister der Stadt Graz Siegfried Nagl ist überzeugt vom neuen Kompetenzzentrum und sieht die digitale Entwicklung der Stadt und Region als wesentliches Ziel. Er erklärt: „Eine digitale Infrastruktur ist wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Entwicklung unserer Stadt. In vielen Lebensbereichen können die digitalen Anwendungen die Grazerinnen und Grazer unterstützen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung können wir so wichtige Potenziale heben.“

„IoT“-Lösungen in Graz

Doch wie genau können „IoT“-Lösungen den Grazer*innen eventuell in Zukunft helfen?

Es gibt zahlreiche Einsatzgebiete, unter anderem:

  1. Smarte Abfallbehälter

Diese sind bereits in Graz im Einsatz. Hier arbeitet die „IoT“-Lösung unbemerkt im Hintergrund – vor allem im Sinne der Ressourcenschonung. Die „smarten“ Abfallbehälter sind mit Sensorik ausgestattet und erkennen so automatisch, wann sie voll sind und entleert werden müssen. Sie senden dann ein Signal an die Entsorgungsunternehmen, die den Container oder die Mülltonne nur dann entleeren, wenn es auch notwendig ist. So können Kosten, Ressourcen und auch Emissionen durch die geringeren Fahrten eingespart werden und Entsorgungsunternehmen können ihre Touren optimieren. Diese „IoT“-Technologie findet bereits in Graz in den Unterflurcontainern Anwendung.

  1. Sicher durch den Arbeitsalltag

Die Arbeitssicherheit und die damit verbundene Maßnahmen sind in vielen Unternehmensbereichen essenziell. „IoT“ kann dabei auf vielfältige Weise eingesetzt werden. Drahtlose Sensoren können beispielsweise direkt an der Arbeitskleidung angebracht werden und rechtzeitig Geräusche oder Gefahrenbereiche identifizieren. So wird das Bewusstsein der Arbeitenden gefördert und die Sicherheit am Arbeitsplatz verbessert.

  1. Die digitale Lüftungsampel für den gesunden Arbeitsplatz

Ein Thema, das gerade in Pandemie-Zeiten an Bedeutung gewonnen hat, sind smarte Raumsensoren, sogenannte „Lüftungsampeln“. Sie tragen zu einem gesunden Arbeitsplatz bei. Mit „IoT“ verbundene Sensoren erheben die CO2- Werte und generieren so automatische Empfehlungen, wann in einem Raum gelüftet werden soll. So wird die Raumluftqualität in Unternehmen oder Bildungseinrichtungen kontinuierlich analysiert und gegebenenfalls verbessert.

  1. Roboter für den Transport

Transport-Roboter finden bereits in der Automobil- und Logistikbranche Anwendung. Durch eine ausgeklügelte Software kombiniert mit integrierten Sensoren und Kameras evaluieren sie ihre Umgebung. Sie erkennen potenzielle Kollisionsgefahr in Echtzeit. Folglich werden Arbeitsunfälle minimiert und die Arbeitssicherheit erhöht. Durch die gezielte Auswahl von effizienten Routen entstehen zudem kürzere Transportwege, die den Kosten- und Energieaufwand maßgeblich reduzieren.

Neue Anwendungsbereiche

„IoT“ kann noch in vielen weiteren Bereichen, beispielsweise im Gesundheitswesen eingesetzt werden. „Die Potenziale und künftigen Anwendungsmöglichkeiten für das Internet of Things sind enorm. Mit dieser strategischen Weichenstellung und der Einrichtung der Entwicklungszusammenarbeit in Form des Labors schaffen wir die optimalen Voraussetzungen für einen modernen und zukunftsorientierten Lebens- und Wirtschaftsraum“, betonen Bernd Stockinger und Ulfried Hainzl, Geschäftsführer der Citycom.

Das Ziel ist es, an der FH CAMPUS 02 noch viele weitere Anwendungsbereiche zu erforschen und zu entwickeln, um so das Leben in Graz und weltweit weiter zu verbessern. „Als europäischer, führender Anbieter von Kommunikationslösungen sind wir stolz, mit zukunftsorientierten Organisationen in Graz zusammenzuarbeiten, die den Stellenwert hochmoderner, zuverlässiger und sicherer Netzwerkinfrastrukturen früh erkannt haben. Mit der FH CAMPUS 02 freuen wir uns, weitere Anwendungsbereiche zu entwickeln. Innovative Technologien wie Industrie „IoT“ und Machine Learning ermöglichen es, Stadtdienstleistungen integriert und digital zu nutzen und so die Lebensqualität zu erhöhen. Unsere Lösungen helfen, grünere, innovativere und florierende Gemeinden zu schaffen“, so Patrick Langelaan, Vice President für den Enterprise-Markt in Südeuropa bei NOKIA.