Wie Innovation entsteht, wenn Studierende verschiedener Ausbildungsstufen gemeinsam an realen Aufgabenstellungen arbeiten, zeigte die Berlin-Exkursion 2025 des Departments Innovationsmanagement der FH CAMPUS 02. Bachelor- und Masterstudierende entwickelten dabei in gemischten Teams Lösungen für echte Unternehmensprojekte – mit Themen von nachhaltiger Schifffahrt über Umweltmonitoring bis zu 5G-Anwendungen für die Industrie.
Lernen an realen Innovationsorten
Die Exkursion führte die Studierenden an die HTW Berlin (Hochschule für Technik und Wirtschaft), eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften Deutschlands, wo Prof. Claudia Hentschel einen Einblick in ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit zur Innovationsförderung gab. Im Anschluss hielt Kai Wegner, Technical Director und Experte für Digitalisierung, einen Vortrag über die „6Ds der technologischen Disruption“ – ein Modell, das beschreibt, wie sich technologische Entwicklungen exponentiell entfalten und Märkte verändern.
- Digitization
- Deception
- Disruption
- Demonetization
- Dematerialization
- Democratization
Begriffe wie Digitized, Disruptive oder Demonetizing wurden für die Studierenden greifbar, als sie anschließend selbst Innovationen in Berliner Unternehmen erkundeten.
„Agile Strukturen helfen Egos zu überwinden“, erklärte Wegner in seinem Vortrag und betonte, dass Innovation immer auch bedeutet, sich selbst und bestehende Strukturen in Bewegung zu bringen. Dieser Gedanke prägte das weitere Arbeiten während der Exkursion.

Kooperation von Bachelor und Master – ein Lernexperiment
Ein besonderes Merkmal der Exkursion war die Zusammenarbeit von Bachelor- und Masterstudierenden. Unter der Leitung von Börge Kummert, Leiter des Bachelorstudiums Innovationsmanagement, und Dr. Michael Terler, Vizrerektor der FH CAMPUS 02 und Leiter des Masterstudiums Innovationsmanagement, wurden gemischte Teams gebildet, die gemeinsam an komplexen Innovationsaufgaben arbeiteten.
Börge Kummert beschrieb das Ziel so: „Wir wollten, dass unsere Studierenden erleben, wie sich unterschiedliche Erfahrungsniveaus ergänzen können – dass Innovation durch Vielfalt entsteht: durch unterschiedliche Perspektiven, Herangehensweisen und Erfahrungsstände.“
Für die Studierenden bedeutete das, Verantwortung neu zu verteilen, Wissen zu teilen und gemeinsam Strategien zu entwickeln – ein realistisches Abbild interdisziplinärer Innovationsarbeit in der Praxis.

Drei Unternehmen, drei Zukunftsthemen
Im Mittelpunkt der Exkursion stand die Bearbeitung realer Unternehmensprojekte. Die Aufgabenstellungen stammten von drei Berliner Innovationsunternehmen, die ihre aktuellen Herausforderungen an die Studierenden herantrugen:
1. WISTA Management GmbH – Innovation im „klügsten Kiez Berlins“
Im Technologiepark Adlershof betreibt die WISTA ein eigenes 5G-Campusnetz, das Unternehmen und Forschungseinrichtungen innovative Anwendungen in Echtzeit ermöglicht. Die Studierenden sollten analysieren, welche Vorteile 5G speziell für kleine und mittlere Unternehmen bietet, potenzielle Use-Cases in verschiedenen Technologieclustern (etwa Photonik, Biotechnologie oder IT/Medien) identifizieren und daraus eine Marketingstrategie entwickeln, um die Mehrwerte des Campusnetzes sichtbar zu machen. „Es war spannend zu sehen, wie konkret 5G-Anwendungen die Innovationskraft von Unternehmen steigern können“, meinte eine Studierende. „Gleichzeitig haben wir gelernt, wie viel Kommunikation dazugehört, um Technologie verständlich zu machen.“
2. Clean Ocean Coatings – Nachhaltigkeit in der Schifffahrt
Das Startup entwickelt eine biozidfreie Hartbeschichtung für Schiffe, die Treibstoff spart und Meeresverschmutzung reduziert. Die Studierenden analysierten Wirtschaftlichkeit und ökologische Wirkung des Produkts im Vergleich zu herkömmlichen Antifouling-Beschichtungen und berechneten potenzielle Einsparungen. Ein Teammitglied fasste zusammen: „Uns wurde bewusst, wie eng ökologische Innovation und wirtschaftliche Argumentation zusammenhängen. Nachhaltigkeit muss sich rechnen – und Clean Ocean Coatings zeigt, dass das möglich ist.“
3. Orbisens – Umweltmonitoring für Smart Cities
Das Unternehmen Orbisens entwickelt modulare Sensoren, die Umweltdaten in Städten erfassen – etwa Luftqualität, Temperatur oder Lärm. Ziel war es, ein Framework zu entwickeln, wie sich beim Kunden die Wirtschaftlichkeit solcher Sensor-Netzwerke darstellen lässt. Die Aufgabe führte die Studierenden tief in Fragen der Datennutzung, Skalierbarkeit und urbanen Resilienz. „Orbisens hat uns gezeigt, dass Daten mehr sind als Zahlen – sie sind die Grundlage, um Städte nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten“, so eine Masterstudentin.

Berlin als Lernraum für Zukunftsdenken
Neben der Arbeit an den Projekten bot das Rahmenprogramm Raum für Austausch und Inspiration. Ein gemeinsamer Abend auf einem Schiff zeigte Berlin von einer anderen Seite. „Unsere Exkursion sollte nicht nur Wissen vermitteln, sondern zeigen, wie Innovation im echten Leben aussieht – im Gespräch mit Gründer*innen, beim Lösen realer Aufgaben und im gemeinsamen Arbeiten an Ideen, die tatsächlich umgesetzt
werden könnten“, fasste Kummert zusammen. Die Berlin-Exkursion 2025 machte deutlich, wie wirkungsvoll Lernen wird, wenn Studierende Theorie und Praxis direkt miteinander verbinden: gemeinsam diskutieren, ausprobieren, hinterfragen – und so Innovation im echten Kontext erleben.

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