Soziale Teilhabe an der Energiewende neu denken

Am 13. Mai 2025 fiel in Graz der Startschuss für das neue Forschungsprojekt E3. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie soziale Barrieren – insbesondere im Kontext von Intersektionalität – bei der Nutzung zentraler Energiewende-Technologien wie Elektromobilität, Smart Home und Energiegemeinschaften erkannt und überwunden werden können. Ziel ist es, Voraussetzungen für eine inklusive Energiewende zu schaffen, die allen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen zugutekommt.

Warum ist das Projekt wichtig?

Die Energiewende bietet großes Innovations- und Nachhaltigkeitspotenzial – jedoch profitieren bislang vor allem demografisch homogene Nutzergruppen davon. Studien zeigen, dass neue Energietechnologien vorwiegend von „Männern, meist weiß und über 35 Jahre alt“, genutzt werden. E3 setzt hier an und leistet als Sondierungsprojekt die Vorarbeit für Entwicklung und Umsetzung konkreter Maßnahmen, um Chancengleichheit zu fördern.

Ein gelungener Auftakt: Das Kick-Off-Meeting

Das Kick-Off-Meeting Mitte Mai in Graz bot Raum für Austausch, Planung und erste inhaltliche Weichenstellungen. In einem interaktiven Workshop arbeiteten die Partner gemeinsam daran, zentrale Merkmale der Zielgruppen sowie mögliche Einflussfaktoren auf die Nutzung von Elektromobilität, Smart Home und Energiegemeinschaften zu identifizieren. Die intensive und konstruktive Zusammenarbeit zeigte, wie groß das gemeinsame Interesse an einer sozial gerechteren Energiewende ist. Auf Basis dieser Vorarbeiten wird im Sommer 2025 eine repräsentative Umfrage in Österreich durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Entwicklung von Hypothesen ein, die in einem nächsten Schritt in experimentellen Studien überprüft werden. In der letzten Projektphase werden die zuvor identifizierten Einflussfaktoren genutzt, um die  Nutzung der Schlüsseltechnologien in verschiedenen Szenarien zu simulieren. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse über Wirkmechanismen und Barrieren bilden die Grundlage für ein Lastenheft mit Anforderungen aus der Sicht bislang unterrepräsentierter Zielgruppen.

Das Department IT & Wirtschaftsinformatik stellt seine interdisziplinäre Forschungskompetenz an der Schnittstelle von Technik und Gesellschaft zur Verfügung. Besondere Schwerpunkte liegen auf der:

• Technologieakzeptanz & Diffusion
• partizipativen und inklusiven Forschungsdesigns
• Anwendung von Mixed Methods – also der Kombination von qualitativen & quantitativen Methoden
• Analyse digitaler Infrastrukturen wie Smart Home & Co

Unser Anspruch: mit wissenschaftlicher Fundierung dazu beitragen, dass die Energiewende wirklich alle mitnimmt.

Information

Das Projekt wird im Zeitraum Mai 2025 bis April 2026 durch die FFG im Call „Mission Klimaneutrale Stadt – Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt 2024“ gefördert und in Kooperation mit der Forschung Burgenland GmbH (Konsortialführung), 4ward Energy Research GmbH, Reisenbauer Solutions GmbH, SCHEIBER Solutions GmbH und So-Strom GmbH durchgeführt.

Weitere Informationen zum Projekt werden auf der F&E-Webseite des Departments IT & Wirtschaftsinformatik bereitgestellt.