Wie sich Lehrende und Studierende auf die Herausforderungen von morgen vorbereiten können. Am 25. April fand der 11. Tag der Lehre der FH Oberösterreich zum Thema „Future Skills und das Lehren und Lernen von morgen“ statt. Die FH CAMPUS 02 war mit einem Workshop bei der Konferenz vertreten. Doch worum geht es bei dem Thema Future Skills?

Als Fachhochschule müssen wir Antworten auf komplexe Fragestellungen und Herausforderungen liefern und es ist unsere Aufgabe, nicht mehr nur als fachliche Wissensvermittlerinnen zu dienen, sondern Studierende auf erfolgreiches Handeln in hochermergenten Kontexten vorzubereiten. Ehlers (2020) spricht in diesem Zusammenhang von den sogenannten Future Skills, also von Kompetenzen, die den Studierenden das notwendige Rüstzeug geben, um „selbstorganisiert komplexe Probleme zu lösen“ (2020: 57). Dabei nennt er verschiedene Kompetenzen wie beispielsweise Lernkompetenz, Reflexionskompetenz, Entscheidungskompetenz, Innovationskompetenz, Digitalkompetenz, Kooperationskompetenz und Kommunikationskompetenz. Es ist unsere Aufgabe, die diesbezüglichen Kompetenzen unserer Lehrenden zu schulen und diese an Studierende weiterzugeben.

Mit dem eCampus, einem Projekt, das von der FH CAMPUS 02, der Universität Graz und der Technischen Universität Graz entwickelt wurde, steht ein eService zur Verfügung, das es allen Lehrpersonen an österreichischen Hochschulen ermöglicht, technologiegestützte Ansätze für die eigene Lehre zu finden. Auf dem eCampus können über 50 sogenannte Use Cases eingesehen und downgeloadet werden (alle stehen unter einer CC-BY Lizenz). Alle Use Cases zielen auf eine Stärkung der Digitalkompetenz von Lehrenden aber auch Studierenden ab und sind folgenden Kategorien zugeordnet: die Lehrveranstaltung verwalten, Lehr- und Lernunterlagen erstellen, Präsenzlehre durchführen, technologiegestützte LV-Konzepte, Leistungsbeurteilung und Feedback und Online-Lehre durchführen.

Die Use Cases selbst sind übersichtlich aufgebaut und beschreiben Gründe für den Einsatz, Einsatzmöglichkeiten, Vorteile und Herausforderungen sowie Einfluss auf Lernerfolg und Motivation. Zudem werden Tipps zur Umsetzung gegeben, rechtliche Aspekte angeführt und Tools für die Umsetzung vorgestellt. Die Use Cases fördern jedoch nicht nur die Lern- und Digitalkompetenz der Lehrenden. So zielen beispielsweise die Use Cases „Digital Storytelling“ oder „Studierende Medienprodukte erstellen lassen“ sowie „Problembasiertes Lernen – Problemlösung in Teams mit digitalen Tools unterstützen“ auf die Digitalkompetenz der Studierenden, aber auch auf ihre Innovations-, Kooperations- und Kommunikationskompetenz ab. Die Use Cases „Peer Feedback als Methode einsetzen“ oder „E-Portfolios – Lernende dokumentieren und reflektieren Lernfortschritte“ beziehen sich wiederum auf die Reflexionskompetenz der Studierenden.

Nicht nur Lehrende können den eCampus nutzen, um ihre und die Future Skills ihrer Studierenden zu schulen – auch Studierende haben Zugang zum eCampus und können sich hier Tipps und Tricks für Präsentationen und Vorträge holen, beispielsweise mit den Use Cases „Diskussionen mit digitalen Medien und Tools anreichern“, „Ice-Breaker-Methoden“, „Digitales Feedback in der Präsenzeinheit einholen“ oder „Abstimmungen und Stimmungsbarometer“. Unser Tipp: Probieren Sie den eCampus einfach einmal aus! Sie finden dort mit Sicherheit Ideen und Inspirationen für Ihren Lehrvortrag oder für studentische Präsentationen!